Startseite › Foren › Kulturgut › Das musikalische Philosophicum › Die Übermacht der Nostalgie in der Wahrnehmung von Popmusik › Re: Die Übermacht der Nostalgie in der Wahrnehmung von Popmusik
Herr RossiWürde ich nie behaupten. Es gibt aus meiner Sicht keinen Grund, sich mit Boney M. zu befassen, zumindest nicht im Sinne einer Empfehlung.
Die Gruppe war halt enorm erfolgreich und wird von einigen gerne als Beispiel für das untere Ende popmusikalischer Ausdrucksformen hervorgeholt und als Beispiel für nostalgieselige Musikrezeption. Und an der Stelle lohnen dann schon ein paar Sätze.
Wenn dem nicht so ist, dann könnte ja jemand, der Boney M heute noch schätzt, mal beschreiben, warum er dies jenseits aller Nostalgieseligkeit tut. Und ich meine damit nicht den Formatradiohörer, sondern diejenigen die sich angeblich ständig neue Musik anhören. Der Miles Davis Vergleich ist sicher weit hergeholt, wenn man aber Miles Davis beispielsweise durch Chic ersetzt, wird doch schon eher ein Schuh draus. Nur weil man irgendwann mal etwas gut gefunden hat, muss das doch nicht zwangsläufig bis ans Lebensende Gültigkeit behalten. Ich zumindest habe kein Problem damit zuzugebn, dass ich vor 20 Jahren auch jede Menge Schrott gehört habe und nur weil mit bestimmten Musikstücken angenehme Erinnerungen in Verbindung stehen muss ich sie nicht zwangsläufig immer noch gut finden.
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Wann kommt Horst Lichter mit dem Händlerkärtchen und knallt mich ab?