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Daniel_Belsazar[…] Kehrseite des eigenen Denkens als eine Beschreibung der Welt, ein notwendiges Negativ, auf dem sich ein eigenes Profil und Selbstbild scharf konturieren lässt – „Ich verstehe das einfach nicht!“ heißt hier damit recht eigentlich: „Ich verstehe mich selber nicht“, und mehr noch: „Ich will es auch gar nicht“. Denn der Blick, der sich zunächst auf sich selber richten müsste, richtet sich auf ein letztlich fiktives „Anderes“. Das aber hockt perfiderweise auf der anderen Seite der Medaille und entzieht sich dem eigenen Blick damit zwangsläufig immer. Wenn ich da angelangt bin, steht es schon wieder hinter mir, in meinem Rücken. So oder ähnlich würde meine Fassung von Rossis Einlassung lauten, dass wohl als erstes einmal gekärt werden müsste, ob die formulierte Frage aller Fragen in dieser Form überhaupt auf einer passenden Wirklichkeitbeschreibung beruht, bevor man sich der Mühe unterzieht, Antworten darauf zu finden. […] Den Kern eines nostalgischen Empfindens trifft das aber nicht, will mir jedenfalls scheinen. Nostalgie geht anders, glaube ich. Und es kommt mir ehrlich auch nicht wie ein Aspekt vor, der als Anlass für eine Diskussion über musikalische Wertsetzungen dienen könnte, das ist einfach eine unpassende Kritik-Kategorie für Vorgänge dieser Art.
You’re on the way.
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