Re: Die Übermacht der Nostalgie in der Wahrnehmung von Popmusik

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tolomoquinkolom

Registriert seit: 07.08.2008

Beiträge: 8,651

ReinoAuch wenn der eingeflochtene Ausdruck „Spuren“ der Ausage etwas von der Schärfe nimmt, wird eine sinnvolle Diskussion wohl nur möglich sein, wenn man sich auf Musik bezieht, deren Simplizität durch einen breiteren Konsens beglaubigt ist […] Bei diesem Aspekt werden die Jüngeren aus eigener Erfahrung wenig beitragen können, er ist aber zumindest in Hinsicht auf die im Threadtitel genannte Nostalgie sicher aufschlußreich.

Gut, aber geht es denn überhaupt um die Musik (besser: nur um die Musik)?

Und für wen wäre Nostalgie Nostalgie? Die entsteht erst aus Abstand. Wenn weiter oben Joachim Witts “Der Goldene Reiter” erwähnt wird, kann ich dazu beitragen, dass das für mich selbst kein nostalgischer Anfall war. Beide erst jüngst ‘entdeckten’ Versionen (gleichgültig ob sie nun zum Kanon der NDW zählen oder zu den Verdammten) haben mir gefallen. Für Nostalgie halte ich das aber nicht.

By the way: Der “Reiter” passt auch prima zum Thema Umgang mit Vergangenheit (die auch Jugend sein kann). Witt hat nämlich genau dies verarbeitet. Die Zeilen “Hey hey hey ich bin der Goldene Reiter” (alte Version) wurden zu “Hey hey hey ich war der Goldene Reiter [dann fiel ich ab!] (neue Version). Der Mann hat offensichtlich nicht nur Humor, sondern sich auch mit seinem früheren Ego befasst und aus seiner Gegenwart jegliche Nostalgie verbannt. Bemerkenswert.

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