Re: Die Übermacht der Nostalgie in der Wahrnehmung von Popmusik

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irrlicht
Nihil

Registriert seit: 08.07.2007

Beiträge: 31,754

lathoKeiner sagt etwas dagegen, dass Du den Film gut findest. Erst wenn Du sagen würdest, dass der Film gut ist, weil Du ihn früher gut fandest (und nicht „schon immer“). Dass der Film gut ist (oder sein soll) ist eine Wertung, danach wäre eine Begründung schön. Und „weil ich ihn als Kind gut fand“ ist als Begründung nicht ausreichend.

Ich habe hier im Zimmer eine Holzfigur mit 3 aufeinandersitzenden Affen stehen, die sich wahlweise Augen, Ohren und Münder zuhalten, die schwirrten gerade beim Lesen umher. Wenn man nur anmerkt dass etwas so ist, nicht aber warum und auch auf Nachfrage keinen Grund zur Erklärung sieht, (nicht mit Rechtfertigung gleichsetzen ! (auch im Wissen das manch Frage mehr wie eine Anklage zu deuten ist)) ist ein Diskussion tatsächlich überflüssig. Da lässt sich dann nur ein gelangweiltes „hör halt was Du willst“ entgegnen, das war’s dann auch. Wird ja keiner wollen, hier zumindest nicht.

lathoEben. Und die Frage, warum das viele nicht tun, ist doch diskussionswürdig.

Defintiv, sonst hätte ich mich erst gar nicht geäußert. ;-)

lathoDas wird hier ja außer ein paar Schwachköpfen (mal sehen, wer sich angesprochen fühlt) niemand behaupten. Und neben einem subjektiven Werturteil gibt es ja noch Fakten, Kommunikation über Musik.

Ich bin gerade nicht ganz sicher was Du mit Fakten meinst. Wenn ich jemand etwas näher bringen will (betrifft nicht nur Musik), ist das zumindest bei mir immer erst eine emotionale Angelegenheit. Man kann mich nicht mit Statistiken, Scheinvergleichen, Verkaufszahlen oder angeblich makellosem Handwerk locken, eine ausführliche Analyse, was dieses und jenes Werk mit dem Hörer angestellt hat, bringt mir etwas meistens eindeutig eher nahe. Was natürlich nicht bedeutet, dass man Fakten nicht mit eigenen Gedanken und Emotionen koppeln könnte (was die Fav-Threads ja teilweise überaus überzeugend beweisen).

Aber was mir dennoch auffiel, ist dieser ständige Kampf um den wahren Geschmack, von dem es rechts und links nur Dummheit und Falschheit gibt. Die Sternethreads quillen vor diesen ignoranten Postings gar über, schon der kleinste Fehlstern kann zu missachtenden Kritiken führen. Dabei gibt es bei Musik kein gut oder schlecht, falsch oder richtig, wohl aber Schattierungen abseits von Schwarz und Weiß (Schubladendenken immer und immer wieder) – bleiben tut nur Gefallen oder Nichtgefallen. Und der ist ebenso richtig wie er falsch ist (musste jetzt einfach mal Hesse zitieren, sorry).

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Hold on Magnolia to that great highway moon