Startseite › Foren › Kulturgut › Das musikalische Philosophicum › Die Übermacht der Nostalgie in der Wahrnehmung von Popmusik › Re: Die Übermacht der Nostalgie in der Wahrnehmung von Popmusik
motörwolfErklär doch mal, was genau dich an dem Konzept der Nächstenliebe, trotz oder sogar wegen der Unterschiede zwischen dir und deinem nächsten so stört? Und wenn Nächstenliebe zuviel verlangt, was ist verkehrt daran, den anderen zumindest zu respektieren?
Der Wert eines Menschen bemißt sich nicht daran, welche Musik er hört oder gar wie er sie hört. Auch nicht daran,ob sein musikalischen Spektrum sich seit seiner Jugend erweitert hat oder nicht. Ein wesentlich wichtigeres Kriterium ist es, wie ein Mensch mit dem anderen umgeht. Dazu heißt nicht, daß man sich nicht gegenseitig kritisieren darf, aber wenn musikalische Vorlieben (und, bei aller Liebe zur Musik, gibt es belangloseres?) zu solchen Wortgefechten führen, wie es Standard ist, und was hier sogar als Tugend betrachtet wird, dann finde ich das bedenklich.
Den Punkt mit der Nächstenliebe und dem Respekt kann ich nur unterstützen.
Man darf und soll über alles diskutieren, natürlich auch kontrovers.
Aber es ist auch nicht verboten dabei respektvoll miteinander umzugehen.
Hier werden Menschen zum Teil in eine Minderbemitteltenecke gestellt, nur weil sie Liebhaber einer Musik sind, die in diesem Forum nicht geschätzt wird. Von der gehörten Musik wird umgehend auf den Charakter und die Intelligenz der jeweiligen Person geschlossen.
Natürlich finde ich es ebenfalls erstrebenswert, dass man sich musikalisch weiterentwickelt und offen ist für das Entdecken neuer und womöglich besserer Musik. Das ist keine Frage.
Nichtsdestotrotz sollte man auch den Leuten, die nicht über einen so großen musikalischen Horizont verfügen wie manch andere hier, trotzdem noch einen gewissen Respekt entgegenbringen. Das gehört sich einfach so, auch und gerade für so intellektuelle Menschen wie sich sich doch in diesem Forum tummeln.
Jedoch habe ich den Eindruck, dass einige Leute hier dieses „von oben herab reden“ einfach brauchen, um sich elitär von der ignoranten Masse der restlichen Bevölkerung abgrenzen zu können. Schade, dass sich manche hier scheinbar nur über ihren Musikgeschmack und ihre Alben Top Ten definieren können.
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