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Mistadobalina@ nail & ursa
Das mag ich so nicht hinnehmen. Die Musik meiner Jugend ist mir sehr vertraut, ich verbinde damit auch Erinnerungen. Aber ein „Wohlgefühl“ vermittelt sie mir heute nicht mehr. Nichts, in dem ich mich aufgehoben fühlen würde wie in Mamas Uterus. Bedeutung hat nur die Musik, die ich heute höre, das kann auch Musik von früher sein, aber sie hat mir heute doch ganz andere Dinge zu sagen. Sie trifft mich in einem Hier und Jetzt und selbstverständlich erforsche ich, was sie mir heute noch bedeutet. Aber das ist etwas völlig anderes als früher. Ich setze mich heute in Bezug zu dieser Musik, sie erzeugt heute bei mir Gefühle, die alten sind für mich nicht mehr wichtig, sie sind nur noch Erinnerung.
Ja, aber du gehörst auch nicht zu den Leuten, die sich damit brüsten, seit 30 Jahren dieselbe Band zu hören. Ich dachte, darum wäre es WD gegangen. Nicht darum, dass Leute an Musik hängen, sondern warum sie immer noch dran hängen. Wenn du nicht mehr so an den alten Sachen hängst wie früher, wenn sie nicht mehr das Wohlgefühl auslösen: Glückwunsch! Und das meine ich jetzt nicht ironisch. Das hieße nach meiner Theorie, dass du dich weiterentwickelt hast und dich heute andere Sachen ansprechen als damals.
@ Mikko: Sorry, ich wollte keine Diskussion abwürgen. Ich wollte nur einen Versuch der Erklärung starten, warum es Leute gibt, die seit 30 Jahren Band xx hören. Meiner Meinung nach liegt das eben nicht daran, dass sie sich gern jeden Tag an die Zeit vor 30 Jahren erinnern, sondern dass sie die Musik heute noch so anspricht wie damals.
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C'mon Granddad!