Startseite › Foren › Kulturgut › Das musikalische Philosophicum › Die Übermacht der Nostalgie in der Wahrnehmung von Popmusik › Re: Die Übermacht der Nostalgie in der Wahrnehmung von Popmusik
Mikko
Und dann fassen wir uns alle an den Händen und singen zusammen „Lady In Black“ oder „Mendocino“ oder auch „Thank You For The Music“ und haben uns ganz doll lieb.
Erklär doch mal, was genau dich an dem Konzept der Nächstenliebe, trotz oder sogar wegen der Unterschiede zwischen dir und deinem nächsten so stört? Und wenn Nächstenliebe zuviel verlangt, was ist verkehrt daran, den anderen zumindest zu respektieren?
Der Wert eines Menschen bemißt sich nicht daran, welche Musik er hört oder gar wie er sie hört. Auch nicht daran,ob sein musikalischen Spektrum sich seit seiner Jugend erweitert hat oder nicht. Ein wesentlich wichtigeres Kriterium ist es, wie ein Mensch mit dem anderen umgeht. Dazu heißt nicht, daß man sich nicht gegenseitig kritisieren darf, aber wenn musikalische Vorlieben (und, bei aller Liebe zur Musik, gibt es belangloseres?) zu solchen Wortgefechten führen, wie es Standard ist, und was hier sogar als Tugend betrachtet wird, dann finde ich das bedenklich.
Nachdem ich jetzt meinen Teil dazu beigetragen habe, indem auch ich eine vielleicht der trivialen Objekte unser aller Zuneigung, der Popmusik, unangemessene Schärfe hier herein getragen habe, werde ich morgen mal sine ira et studio etwas sachliches zu einem Thema schreiben, das mich seit Tagen beschäftig. Das ist der Vorrang des Klanges über die Musik im Pop.
--
And all the pigeons adore me and peck at my feet Oh the fame, the fame, the fame