Startseite › Foren › Kulturgut › Das musikalische Philosophicum › Die Übermacht der Nostalgie in der Wahrnehmung von Popmusik › Re: Die Übermacht der Nostalgie in der Wahrnehmung von Popmusik
KritikersLieblingIch höre schon ewig Deutschrock im Rahmen einer Vergäll-Therapie mit dem Ziel der Sensibilisierung für die gute und richtige Musik… Wahrscheinlich bin ich zu blöd oder zu faul oder zu gewöhnlich, um mich zu häuten… Ich möchte meine musikalischen Vorlieben bestimmt nicht glorifizieren, aber auch nicht vorschreiben lassen. Ich sage einfach: Ich kenne viel zu wenig, um wirklich gut und schlecht trennen zu können, lerne trotzdem ständig dazu.
Es ging nicht um Vorschriften. Auch nicht um Vorlieben. Sondern, nochmal: um das Kleben an Hörgewohnheiten aus einer Zeit, bevor man sich rasieren mußte. Um die krampfhafte Verteidigung von Musik, aus der man irgendwann herausgewachsen sein sollte. Wenn Dir BAP im Alter noch so viel bedeuten, dann ist das eben so und es sei Dir gegönnt. Wenn Du BAP aber nur hochhältst, weil sie Dir vor 25 Jahren mal viel bedeuteten, als Du noch nicht den blassesten Schimmer von Musik hattest, dann ist das eine Form der Selbstverleugnung, die Deine Möglichkeiten beschneidet, aufregende Musik für Dich zu entdecken. Etwas, das nicht nur hier häufig zu beobachten ist (nicht bei Dir und nicht unbedingt bei BAP). Eine solche Reduktion von Musikerleben auf sentimentales Wiederkäuen ist, wie oben ausgeführt, leider überhaupt keine Seltenheit.
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