Re: Die Übermacht der Nostalgie in der Wahrnehmung von Popmusik

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Bauer EwaldNach einigem Nachdenken meine ich: Es fällt umso schwerer, je schwerer die Lücke, die durch Aufgabe des Alten/Vergangenen für einen hat, durch Neues ersetzt werden kann. Und Neues kann nur kommen, wenn man Lust darauf hat, also neugierig ist. Für Mangel an Neugierde gibt es wiederum denkbar viele Gründe (Charaktereigenschaften, Lebenssituation, …)

Ja, das klingt erstmal plausibel. Hält aber genauerer Prüfung nicht stand, denn: eine Verbesserung individueller Hörgewohnheiten verlangt keine übermäßige Anstrengung, nur ein klein wenig Interesse. Mir scheint das Beharrungsvermögen, das oft an den Tag gelegt wird, mehr Aufwand zu kosten als ein bißchen Neugierde aufzubringen. Und wie wäre der „Charakter“, wie die „Lebenssituation“ beschaffen, die dem ästhetischen Subjekt eine Abnabelung vom Mutterkuchen dermaßen erschweren könnte? Womöglich ist es reine Bequemlichkeit oder eine Art geistiger Lethargie. Falls ja, muß das in einem Musik-Forum toleriert oder auch nur akzeptiert werden? Immerhin wird gerade von solchen Leuten häufig eingeklagt, man habe gefälligst auf Augenhöhe mit ihnen zu diskutieren und dürfe sie nicht „von obenherab“ behandeln, das sei „arrogant“.

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