Re: Die Übermacht der Nostalgie in der Wahrnehmung von Popmusik

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herr-rossi
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@mikko: Nein, diese Definition hätte Wolfgangs Pauker sofort unterschrieben. Dieser Kunstbegriff lebt doch von einer nicht kontrollierbaren Unterscheidung zwischen „Kunst“, auf die man sich einzulassen und an der man sich abzuarbeiten hat, und „Nicht-Kunst“ (Kitsch, Schund, Dreck …), die – selbstverständlich niedere – Triebe befriedigt. Für Wolfgangs Pauker waren die Stones „Nicht-Kunst“, Wolfgang oder Otis oder wer auch immer definiert halt irgendwas anderes als „Nicht-Kunst“. Natürlich kann jeder sofort durchdeklinieren, warum dieses und jenes für ihn „Nicht-Kunst“ ist. Das ist aber alles letztlich pseudo-objektiv, das subjektive Werturteil wird nur durch die persönliche Autorität legitimiert. Wolfgangs Pauker wird genauso wie Wolfgang selbst darauf Wert legen, dass er sich seinen Kunstbegriff erarbeitet hat, dass er das Ergebnis eines Reifungsprozesses ist.

Kunst ist das Reden über Kunst und der Wettstreit um die Deutungshoheit.

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