Re: Die Ãœbermacht der Nostalgie in der Wahrnehmung von Popmusik

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wolfgang-doebeling
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@ Sebastian

Du bestätigst meine Beobachtungen, hast aber also auch keine Erklärung parat. Im übrigen: es ging mir ja nicht einmal um mediokres Zeug wie „Love Hurts“ von Nazareth, sondern um die schlimmen musikalischen Verbrechen. Spliff, Mann!

Es muß von früh erlittener Musik auf manche Leute eine Wirkung ausgehen, die den Verstand ausschaltet, das Selbstwertgefühl lahmlegt und den Stolz so weit drosselt, daß einem nichts mehr peinlich ist. Alkohol hat dieselbe Wirkung. Macht jeden zum Deppen.

@ doug

Ja, da ist was dran. Gelegenheiten, schlechte Musik zu hören, gibt es tatsächlich mehr als genug. Aber doch auch jederzeit die Möglichkeit, zu flüchten, auszuschalten, den Sender zu wechseln, etc.

Die von Dir beschriebene Situation, in der Les Humphries bereits als willkommene Abwechslung empfunden würde, ist so scheußlich, daß ich sie nicht einmal meinem schlimmsten Feind an den Hals wünschte.

Auch Dein Argument, jeder lebe zu unterschiedlichen Anteilen in Gegenwart und Vergangenheit, zieht nicht. Denn ich rede doch nicht dem dubiosen Konzept das Wort, nur aktuelle Musik zu hören. Wie armselig wäre das denn? Mir ging es um die Frage, warum sich gewisse Leute zu Musik bekennen, ja sich an sie klammern, obwohl sie um deren Erbärmlichkeit wissen (müßten). Als Soziologe, halber oder ganzer, wirst Du solchem Selbstbetrug nicht auf die Schliche kommen können, fürchte ich. Wahrscheinlich eher ein Fall für die Psychoanalyse.

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