Re: Die besten Alben der Noughties

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irrlicht
Nihil

Registriert seit: 08.07.2007

Beiträge: 31,444

fokaSoll ich mal ne Liste von 1984 posten? Also, wie ich das damals gehört habe? Mal sehen, ob ich Freddy Quinn (ich hatte eine beängstigende Faszination für marschige Seemannsmusik vor der Pubertät) noch finde. Oder Die Schlümpfe (wer war nochmal Adam und die Mickies (?), hat der nicht auch mit den Schlümpfen gesungen? Oder warns Mäuse? Naja…). „Verschiebung der Anschauung“, was meinst Du damit, Irrlicht ?

ClauAber diese „Verschiebung der Anschauung“ ergibt sich meines Erachtens aus der Auseinandersetzung mit immer mehr Musik, für mich bedeutet das „Weiterentwicklung“.

fokaMan wird schon anspruchsvoller mit der Zeit. Oder ich zumindest. Das gilt übrigens nicht nur für Musik und Filme…

Jetzt aber. Natürlich ist musikalisches Empfinden mit einem Prozess verbunden (von mir auch „Lernprozess“, wobei mir der Ausdruck irgendwie missfällt). Man hört dieses und jenes, erkennt seine Vorlieben und entdeckt neues (soweit zum „natürlichen“ Prozess – mal ganz pauschal und wahrscheinlich oftmals nicht zutreffend, besonders bei Personen, die Musik nicht so viel Wert zugestehen, aber die lasse ich jetzt auch außen vor). Und vielleicht bin ich mit Deiner „Weiterentwicklung“ doch gar nicht so fern, mich stört lediglich auch hier das Wort an sich (daher warf ich „Verschiebung der Anschauung“ ein). Denn ich halte es – wie auch der Onkel – für keineswegs ausgeschlossen, dass man durch neue Erkenntnisse (sprich: Weiterbildung) zwangsläufig von allen alten Pfaden abkommen muss. Natürlich sollte der Geschmack im hier und jetzt sein, nicht (ständig) in der Vergangenheit stehen, aber es stößt mir übel auf, dass so manch einer „seine Jugendsünden etc.“ dann urplötzlich – geläutert und aufgeklärt; so die Schlagworte – in die ewigen Jagdgründe verbannt. Da wo noch einst innige Liebe herrschte. Natürlich kann eine spätere Ablehnung auch ein „natürlicher“ Prozess sein, Gefallen kommt und geht, aber dieses z.T. fast schon berechenbare Abwerfen von überflüssigem Ballast (alias: das was ich früher hörte) trägt dann doch einen faden Beigeschmack. Was natürlich nicht heißt, dass man als Person außerhalb jener Gemeinde, „The drift“ nicht mögen kann (ich habe mich in das Gehörte schon reichlich verguckt, zugegeben).

Letztlich: Man kann (muss nicht, wenn der Gefallen weiterhin besteht ist alles in bester Ordnung) Musik, die einstmalig zu absoluter Begeisterung führte, natürlich irgendwann ablehnen, genauso gut kann man aber auch Jugendsünden (die dann vielleicht doch noch ganz frisch, spannend und gut sind) mit neuen Entdeckungen wunderbar unter einem Hut vereinigen.

BullittEine so schematische Herangehensweise meinte ich natürlich nicht. Ich führe ja kein Buch über Jahrgangslisten und erstelle dann daraus eine Statistik. Aber selbst wenn, kann doch meine Nr. 5 von 2004 besser seins als die Nr. 1 von 2006.
Insgesamt ist eine Liste aus heutiger Perspektive nicht repräsentativ bzw. spiegelt sie nicht viel wieder. Kommt einer launigen „Meine aktuelle Noughties Playlist“ gleich. Mit emotionalen oder nostalgischen Fundamenten kommt man aber auch nicht weit, stimmt schon. Deshalb scheiß ich jetzt auf die Liste ;-)

Das Problem wäre bei mir in deinem Fall hauptsächlich die Reihenfolge. Woher weiß ich (das wäre vielleicht sogar noch ansatzweise möglich), wie „gut“ ich das Album vor Jahren empfand und vor allem: War das Gefühl, die Freude, der Beistand, der Spaßfaktor größer als bei jenem Album – mit welchem ich ähnliches erlebte – das ein Jahr davor oder danach erschien ? Das ist mir irgendwie alles zu schammig, uneindeutig, unsicher. Dann lieber eine öfters geupdatete Momentaufnahme.

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Hold on Magnolia to that great highway moon