Re: Alela Diane – To Be Still

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klienicum

Registriert seit: 14.03.2005

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j. balzer nimmt in der aktuellen spex den mund voll und will den ’neuen‘ folkfrauen, u.a. zählt er m. nadler und a. diane in direkter nachfolge s. zelmanis und e. mandells dazu, schlichtheit, langsamkeit und „altmodische rollenmodelle“ unterstellen. female folk möchte er umgedeutet wissen zu „unfree folk“: „Als letzer Schwundstufe des Folk Revivals hinterlassen Sängerinnen wie Diane und Nadler vor allem den Eindruck einer großen Gediegenheit, eines selbstzufriedenen Post-Hippie-Biedermeiers: pseudoauthentisch und pseudokunstvoll, doch in Wahrheit hochkonfektioniert und klischeehaft. Ihre Musik bietet wenig mehr als die Soundtapete für den eingebildeten Bildungshörer; hübsch anzusehende, aber innerlich zutiefst entleerte Nachwehen eines überflüssig gewordenen Hypes.
klanglich zu wenig modern, gesanglich zu unstrittig (wie etwa eine wagemutigere joanna newsom) und inhaltlich altbacken und zu ungefährlich, kanzelt der reporter gezielt ab. „… gut, dass Gott für die Menschen unter dem weiten Himmel den sicheren Hafen der Familie errichtet hat.„, giftet balzer irrig weiter und unterstellt modernen mädels, die mit braunstichigen coverbildern arbeiten und quäkerkleider tragen, hinterwäldlertum und bewusste regression.
da fehlen dem schreiberling die freiheit der improvisation und er läuft sturm gegen verzagtheit, das schlichte, gegen pseudo-naturbelassenheit und schrebergartenhafte umhegtheit.