Re: Die besten Hard Rock Hymnen der 80er

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bullitt

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Bender Rodriguez
Zu diesem Thema könnte ich Seiten füllen. Daher recht vereinfacht: Eine relativ limitierte, undergroundige und sich eigentlich künstlerisch rasch verzehrende Stilrichtung/Szene sollte nicht über (mittlerweile) drei (!) Dekaden existieren und in einen Generationenkonflikt geraten. Anachronismus und vollkommene Verfälschung ist vorprogrammiert. Aus Kunst(beflissenheit) wurde (Kirmes-Geisterbahn-)Kitsch. Aus Bauhaus, Batcave, Existenzialismus und Velvet Underground-Verehrung wurde peinlicher Mittelaltertrödelmarkt in einer japanischen Comic-Version. Aus Soundexperimenten und Nonkonformismus für Entdeckernaturen wurde Eurotrash mit Hauruckbeats und platten Slogans für vorwiegend verklemmte einsame Jugendliche mit Komplexen. Eine permanente downward spiral!

Oh je, dann sind ja Metalheads mit dem plötzlichen Tod ihres Genres noch gut bedient gewesen ;-)

Gestern mit einem befreundeten Sänger einer Death-Metal-Band (werbung) über das Thema unterhalten. Wir waren uns zwar einig, dass die Steigerungsformen innerhalb des Genres grundsätztlich auf Vehemenz gegründet sind, er meinte aber, der Oberbegriff „Heavy Metal“ schließe eigentlich auch die LA-Haarspray-Fraktion mit ein. Liefe ja schließlich auch unter der Rubrik Glam-Metal. Meine Definition käme damit auch ins Wanken. Mir fällt aber ohnehin keine einzige Band ein, die sich selbst als Hardrock-Band verstanden hat. Aerosmith, GNR, Motörhead, Mötley Crüe etc. bezeichnen sich selbst in zeitgenösssichen Interviews immer selbst als „Rock n‘ Roll“, durch die Bank weg. In dem Fall ist es vermutlich wirklich einfacher in Subgenres aufzudröseln, als sich in schwammigen Oberbegriffen zu verirren.

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