Re: Die 10 besten Alben der 70er

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gruenschnabel

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pink-niceNicht aus dem Quark??….genau wie bei The Watchmaker…und dennoch *****.

Sehr interessanter Vergleich. Ich habe mir eben die ersten 4-6 Minuten beider Songs angehört und natürlich gibt es auf jeden Fall Parallelen.
Letztlich habe ich aber gemerkt, worauf meine Hörnerven bei „Supper“ etwas missfälliger reagieren als bei „The watchmaker“ (der allerdings auch einfach einen geileren Sound hat): Es geht dabei wohl um akkordische Entwicklungen. Die ersten beiden „Lover’s leap“-Strophen haben eine recht hohe Intensität von Akkordwechseln. Und zusätzlich weisen sie dadurch schon anfangs eine recht hohe Spannung auf, dass die Grundtonart hier kaum etabliert wird, die Akkorde z.T. sogar einigermaßen weit von ihr entfernt sind.
Nun kommt meine erste Frustrationsstelle: Bei ungefähr 1:50 gibt es auf dieser schon nicht geringen Intensitätsstufe erneut eine auffällige und Erwartung schürende harmonische Rückung…- mein Spannungssensor schlägt schon recht weit aus… und dann fällt die Musik unerwartet und enttäuschend spürbar zurück. Plötzlich gibt es ein substanziell eher belangloseres Geplänkel mit Tony Banks in der Hauptrolle. Die akkordischen Strukturen sind hier wesentlich gewöhnlicher, kreisen in deutlich kleinerem Bezugsrahmen. Obwohl also eigentlich alles vorbereitet war für eine weitere Steigerung, verliert sich das Ende dieses Parts in einem harmonischen Spannungsverlust. Ich nehme das deutlichst als Rückschritt wahr.
Und später bei ungefähr 5.44 erlebe ich nochmals eine ähnliche Enttäuschung.

Beim „Watchmaker“ ist alles zwingend und organisch strukturiert, und vor allem gibt es nirgendwo einen Spannungsverlust an der falschen Stelle.

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