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pinchdiese ken burns jazz-sache ist aber vorwiegend aus dem grund recht umstritten, da burns sich in dieser doku (buch wie serie) als stockkonservativer puritaner entpuppt, der so ziemlich alle bereiche, die nicht gerade in den klassischen jazzbereich fallen, komplett unterschlägt (fast alle freejazz sachen) und im endeffekt nur ein reader’s digest abbild einer amerikanischen jazzgeschichte liefert, die, ausgewälzt auf dieses breite format (buch und serie), schon ganz derbe am anvisierten ziel vorbeigeschossen ist und höchstens ein paar schöne bilder parat hält.
Ein paar schöne Bilder sind ja auch nicht schlecht … Hintergrund ist wohl Wynton Marsalis, der war Hauptberater und hat zum einen Jazz als rein schwarze Sache dargestellt (ok, Jazz ist ja auch vorwiegend von schwarzen Musikern gemacht worden), weiße Musiker kommen kaum vor. Rassismus? So weit würde ich nicht gehen, aber es ist eben auch nicht richtig. Und zum zweiten, Jazz quasi per Dekret Anfang der 70er (wie gesagt, Serie nicht ganz gesehen) enden zu lassen, quasi als historische Kunstform, ist auch Unsinn.
Die Folgen sind gut geschrieben und Burns patentiertes In-den-Bildern-Herumfahren ist immer noch toll, aber die Grundaussage der Serie, da stimme ich pinch zu, ist nicht richtig. Also kein Vergleich zu „Civil War“.
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If you talk bad about country music, it's like saying bad things about my momma. Them's fightin' words.