Re: SOUNDS Nr. 2/08 (Rebellen)

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bullitt

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Der Hofacker
Wir haben uns bei der Themenauswahl und der Umsetzung bis aufs Blut gestritten, und das hat dem Heft sichtlich gut getan. Ziel war es, für die üblichen Verdächtigen unter den Rebellen, also diejenigen, die in einem solchen Heft unvermeidbar sind (Elvis, Cobain, Morrison etc.), neue bzw. originelle oder nicht ganz so ausgelatschte Ansätze der Betrachtung zu finden. Gleichzeitig wollten wir auch überraschende Themen und Figuren (Lady Bitch Ray, Genya Ravan, Lydia Daher etc.) einbringen und Autoren finden, die mehr können als nur Biografien runterbeten, was mit Koryphäen wie Bruckmaier, Phillips und Leitner gelungen ist.

1. Semmelrogge: Wir wollen gelegentlich auch mal über den Tellerrand des Musikmagazins hinausschauen. Im Fall Semmelrogge, unstrittig ein schillerndes enfant terrible der einheimischen TV- und Filmszene, fand ich das lohnend, da es tatsächlich einige interessante Parallelen zwischen ihm und Lemmy gibt. (…) Jedenfalls find ich Semmelrogge als Künstler zehnmal interessanter als Heino Ferch oder Jan Josef Liefers…

Ich habe Semmelrogge letztes Jahr bei einem Talkshowauftritt anlässlich seiner Autobiografie-Veröffentlichungen gesehen. Die sollte auch mit dieser Rebellen-Masche an den Mann gebracht werden und das ganze wurde ziemlich peinlich, weil seine Ehefrau das Wort führte und er nur grenzdebil daneben saß und stolz grinste, ob der vielen bösen Geschichten, die sie über ihn zu erzählen wusste, die aber eigentlich alle halb so wild waren. Seitdem kann ich ihn nicht mehr wirklich ernst nehmen aber das Interview über Lemmy werde ich mir trotzdem durchlesen. Bin gespannt, welche Prallelen er da sieht. Vielleicht tue ich ihm ja unrecht. Im Vergleich mit den anderen deutschen TV-Schauspielern mag er tatsächlich eine Sonderrolle einnehmen, das kann ich nicht beurteilen.
(Ob ich auch zum Hörbuch greife glaube ich kaum, seine Stimme kann ich wirklich schwer ertragen. Liest das Lemmy im Original eigentlich selbst?)

Hm, ist Lady Bitch Ray noch nicht ausgelatscht? Ihren Höhepunkt als Schlampe der Nation hatte sie doch bereits bei Schmidt, als sie Pocher in Verlegenheit brachte. Danach gab es bereits eine große Reportage über sie im Stern, in der ihr Rebellenstatus ausführlich beleuchtet wurde und auch sonst reichlich Medienpräsents. Aber stimmt, in eurem Kontext ist sie sicher überraschender als Doherty oder Winehouse. Über die hätte ich trotzdem lieber was gelesen.

Aber für weitere Statements muss ich genau das erst mal machen: lesen. ;-)

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