Startseite › Foren › Das Konzert-Forum: Wann, wer und wie › Und so war es dann › Mick Fleetwood Blues Band, Zeltspektakel Wendlingen, 9.10.2008 › Re: Mick Fleetwood Blues Band, Zeltspektakel Wendlingen, 9.10.2008
Mit Fleetwood Mac war er ein Superstar, heute spielt Mick Fleetwood im Wendlinger Zelt
„Der Blues bleibt dir, egal wo du bist“
In den 1970ern veröffentlichten Fleetwood Mac mit „Rumours“ eins der am besten verkauften Alben aller Zeiten, aber ihre 1960er-Bluesrock-Besetzung mit dem Gitarristen Peter Green gilt als die künstlerisch einflussreichste. An diese Zeit knüpft Drummer Mick Fleetwood mit der Mick Fleetwood Blues Band an, die an diesem Freitag um 20 Uhr in Wendlingen spielt.
Herr Fleetwood, Sie erinnern mit Ihrer Blues Band an jene Phase von Fleetwood Mac, als Peter Green Gitarre spielte. Weshalb verließ er 1970 die Band?
Er wurde schizophren und paranoid. Viele Jahre kämpfte er neuen die Krankheit an und bekam nur wenig Unterstützung von Ärzten. Heute ist er wiederhergestellt, aber ein völlig veränderter Mensch. Auftritte mit der Splintcr Group ängstigen ihn, weil er mit den hohen Erwartungen nicht klarkommt.
Was bewog Sie dazu, mit 61 und als etablierter Weinhändler mit eigener Marke noch einmal die Strapazen einer Tournee auf sich zu nehmen?
Musikmachen ist das, was ich kann, ich bin gesegnet damit, zu tun, was ich wirklich liebe. Mein ganzes Leben gehört der Musik, auch wenn ich nicht auf der Bühne stehe. Und mit Wein zu arbeiten ist ähnlich kreativ, wie Musik zu machen. Dein Wein ist wie dein Song.
In den wilden 70em haben Sie vermutlich Whiskey vorgezogen?
Nein, ich war immer ein „Brandy man“ und trank sicher mehr davon, als mir gut tat.
Und welche Mac-Alben empfehlen Sie zu einem guten Glas Wein?
Zunächst „Then Play On“, eine Platte des Übergangs vom Blues zu etwas mehr Melodischem, unsere letzte mit Peter Green. Dann das Doppelalbum „Tusk“. Dieses Album wird oft unterschätzt, aber dafür sind wir Risiken eingegangen, nachdem alle Welt nach „Rumours“ eine weitere Nummer-eins-Platte erwartet hat.
In Ihren Anmerkungen zum Album „Blue Again“ schwärmen Sie von den „raw emotions“ des Blues und wie „human and real“ er sei. Wie fühlten Sie sich diesbezüglich als Superstar in den 70ern?
Der Blues bleibt bei dir, egal wo du bist. Und wir gingen bei Mac anfangs ohnehin den harten Wog, arbeiteten schwer, um zu überleben. Ich glaube, das half uns, als wir reich und berühmt wurden.
In Ihrer neuen Band spielt neben dem Gitarristen Rick Vito auch der Keyboarder Mark Johnstone eine Reminiszenz an den Sound der Mac-Keyboarder in Christine Perfect?
Christine ist eine große Blues-Künstlerin, die ich bewundere, aber wir wollten einfach die Rhythmusgruppe mit einem Keyboard stärken. Und dafür ist Mark der richtige Mann, mit dem ich auf Hawaii, wo auch Rick Vito und der Bassist Lenny Castellanos leben, schon lange zusammenspiele.
Stuttgarter Nachrichten vom 10. Oktober 2008 – Fragen von Michael Riediger
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