Re: Calexico, 09.10. Columbiahalle Berlin

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itasca64

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… und ich komme soeben vom Calexico-Konzert im Kölner E-Werk und bin total begeistert!!!:dance:

Eine Vorgruppe gab es hier auch, und zwar die „Bodies of Water“ aus Los Angeles, zwei Damen und drei Herren, die angenehm kurzweilig und offenbar auch weitgehend zum Gefallen des Publikums eine gekonnte und recht eigenwillige Mischung aus Folkelementen, Indierock und ätherischem Prog zum besten gaben. Eindeutig auf der Habenseite waren dabei die gemeinsamen Gesangseinlagen, singen können die wirklich. Zwischen den einzelnen Stücken meinte die singende und Keyboard-bedienende Hauptakteurin zwar jeweils, unbedingt einige übertrieben und irgendwie deplaziert wirkende „Dehnungsübungen“ einlegen zu müssen, aber sobald gespielt wurde, war alles wieder gut. Für eine Vorgruppe war die Band wirklich recht beachtlich, und mit der Ansicht stand ich nicht alleine. Ich habe zwar nicht auf die Uhr geschaut, aber die Länge des Auftritts empfand ich auch als adäquat, es dürfte in etwa einer LP-Länge entsprochen haben…

Nun zu Calexico: Nach 2002 (Köln, Live Music Hall) und 2005 (Duisburg, Wedaupark) war dies jetzt mein drittes Calexico-Konzert, dabei von diesen dreien eindeutig und mit Abstand das gelungenste. Und das trotz offenkundiger, technischer Probleme, die sich durch den ganzen Auftritt zogen, den Genuss aber nicht trüben konnten und von einem glänzend aufgelegten Joey Burns stets souverän und mit Humor gemeistert wurden.
Mit deutlich mehr Druck und stellenweise auch – im positiven Sinne – ausladender als auf der Konserve wurde der größte Teil des neuen Albums geboten, und wirklich jedes Stück gewann dabei beträchtlich an Intensität. Obwohl ich „Carried To Dust“ ja sehr mag, muß ich zugeben, daß ich Live-Versionen wie an diesem Abend klar den Vorzug geben würde. Als absolute Höhepunkte empfand ich neben „Writer’s Minor Holiday“ und „Man Made Lake“ die Version von „Contention City“.
An älteren Nummern gab es u.a. den „Sunken Waltz“ und – allerdings auf mich eher entäuschend behäbig wirkend – das Love-Cover „Alone Again Or“, das für mich ohnehin kaum je der Urfassung von Love das Wasser reichen kann. Die erste von drei Zugaben bot dann noch u.a. „Minas De Cobre“ – was will man mehr?
Wie ich waren auch meine beiden Begleiter, die noch einige Calexico-Auftritte mehr als ich gesehen haben, der Meinung, daß wir Calexico bisher noch nie so gut erlebt hatten. Einfach klasse war das!

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