Für mich ist es selbstverständlich, dass man beide Bands gerne hört. Ihre Wurzeln sind doch auch irgendwo die selben. Nicht vergessen: Die großen Hits der Stones waren erst ein paar Jahre alt, als AC/DC auf den Plan trat. Ich sah AC in den 90ern in Dortmund. Vorab ließen sie komplett die „Stripped“ von den Stones durchlaufen, was vom Publikum sehr wohlwollend quittiert wurde.
Aber: Warum ist es jetzt so negativ, wenn man an „großen“ Konzerten seinen Spaß hat? Ich mache so was nur noch selten, genieße es dann aber genauso wie z.B. Maximo Park im Jugendzentrum Essen! Alles hat seinen Reiz und wenn die Band gut drauf ist (und das Publikum), sollte es funktionieren.
Ich hatte mich sehr auf AC/DC gefreut, wollte gar einen Bus organisieren, den ich locker voll gekriegt hätte – aber die Preise fand ich dann doch – ähem – nicht mehr ganz so malochermäßig… Aber das ist es halt: Die Malocher und die Looser hören ja heute ganz andere Sachen. Gangsta Rap, Death Metal oder weiß der Teufel was! AC/DC ist Mainstream und wird von Bänkern und Beamten gehört, die sich bei der Mucke an ihre „wilden Zeiten“ erinnern… Mit Revolte und Gegenkultur hat das nix zu tun. So gesehen sind also auch die Eintrittspreise keine Überraschung. Für mich heißt das: Lieber mal zu Calexico, Portishead, Tocotronic, Stoppok, Mark Lanegan und, und, und… Für mich sind die kleinen Konzerte inzwischen die besseren. Aber wenn Mick, Keef, Charlie und Ron noch mal wieder vorbei schauen, werde ich wohl kaum widerstehen können – wäre dann irgendwie das 15. oder 16. mal… Und das ist ja genau die Sache: Man kann es einfach nicht begründen, warum die Musik einen so magisch anzieht! Ist bei AC das selbe. Alle erklären einen für bekloppt! „Wie, du gibst schon wieder so viel Kohle für die alten Säcke aus?“ Und das finde ich so total klasse in unserer rationalen Zeit: So unvernünftig sein und alles bezahlen, um seine (alten) Helden live zu sehen! Wie schön, dass nicht immer nur die VERNUNFT regiert! Pure Vernunft darf niemals siegen!
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Everyone is a setting sun.