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SokratesEinige Gitarrenpassagen haben gefallen, mancher Refrain geht ins Ohr („Heureka”), das letzte Stück („Herz sei wild”) wird live bestimmt höllisch abgehen, doch ich verstehe plötzlich, was songbird (im Frevert-Thread) mit „Betroffenheits-” und „Pennälerlyrik” gemeint hat – nämlich dass man sich von den Texten unangehm berührt fühlt, weil sie zu einfache, abgegriffene Bilder benutzen, wie sie vielleicht zu den formative years noch passen, aber nicht zum jetzigen Lebensgefühl.
Unangenehm fiel mir weiter auf, wie Ullmann durch die deutsche Sprache stolpert – Versmaß kennt er nicht, dafür hat er aber ein Reimkonzept, das dazu führt, dass Wetter „intensiv” ist, damit eine dunkle Endsilbe entsteht, die sich, ich glaube, auf „Krieg” reimen soll. Gesanglich hat sich seine eierige Intonation unangenehm zu einer Art Manierismus verstärkt. Endgültig abgeschreckt hat mich der Jeansaufnäher auf dem Cover – that’s not me.
Für die Musik ***1/2 – ****, für die Texte *1/2 – **.
Du hast mir mal in einer PN erzählt wie du an Musik, ein Album, herangehst und klangst sehr überzeugt, du sagtest in etwa „das was ein Album in erster Linie zu dem macht was es ist, ist die Musik nicht der Text“. Schau dir doch jetzt bitte nochmal deine, nach einmaligem Hören (!) gepostete Meinung zu diesem Album an. Du krallst dich an der Form der Texte fest und erwähnst auch noch den Aufnäher, was bitte schön hat er mit der Musik, den Melodien, dieses Albums zu tun? Was? Und seit wann besternst du am Schluss Musik und Texte getrennt? Macht man das jetzt so? Ist das ein neuer Trend der mir entgangen ist?
Und du wunderst dich tatsächlich warum ich enttäuscht bin? Das kann nur ein Witz sein.
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