Re: Nikos Fave Tracks or The Songs That Saved My Life

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nikodemus

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Los geht’s:

THE SMITHS – There Is A Light That Never Goes Out
Album: The Queen Is Dead 1986, als Single 1992

Meine erste Begegnung mit THE SMITHS war “The Queen Is Dead”, ein Album welches als Klassiker verschrien ist und dessen Bedeutung ich mir hart erarbeiten musste. Ein rauer aber melodischer Sound, ungewohnte Akkordfolgen und der weiche, feminine Sound von Morrissey empfand ich zwar als ungewöhnlich, besonders berühren konnte es mich aber nicht. Welch Narr ich war erschloss sich erst mit der Zeit. Gerade weil frühe Ablehnung nur selten auf späte Liebe trifft, traf mich der Schock von „There Is Light That Never Goes Out“ umso härter, als ich die Größe dieses Songs erkannte. Wie Johnny Marrs künstliches Streicherarrangement die Worte des verletzten Morriseys umspielt, diese Sehnsucht nach der einen Liebe, die Dramatik im Refrain und die Fantasie des gemeinsamen Sterbens. Eine schönere Hymne über Teenager Ängste muss erst noch geschrieben werden.

NEIL YOUNG – Philadelphia
OST: Philadelphia 1994, Single 1994

Meine erste Bekanntschaft mit Neil Young war eine unbekannte und spielte sich irgendwann Mitte der 90er ab. Ich saß gebannt vor meinem Fernseher und hatte Tränen in den Augen, weil Andy nach jahrelangem Kampf gegen AIDS und seine Arbeitgeber den Kampf um sein Leben verlor. Auf der anschließenden Trauerfeier traf sich seine Familie und schaute sich alte Videoaufnahmen von Andy als Kind an, während im Hintergrund eine hohe, zittrige Stimme eine einsame Hymne über die Schuld von Liebe sang. Wie und warum sollte gegenseitige Liebe schlecht sein, fragten sich der ominöse Sänger während dessen ich – immer noch mit Tränen in den Augen – näher an mein TV Gerät rückte um die Melodie und Neil Youngs Stimme auf meinem alten Kassettenrekorder aufzunehmen. Philadelphia hörte ich immer wieder und erst Jahre später, als ich Neil längst erlegen war und den Mitschnitt von einem Neil Young Konzert auf 3sat sah, erkannte ich, dass es Young selbst war, der vor vielen Jahren direkt mein Herz berührte und vielleicht schon den Grundstein für meine spätere Liebe legte.

BUZZCOCKS – I Don’t Mind
Another Music In A Different Kitchen 1978, Singles Going Steady 1979, Single 1978

Eine noch recht frische Liebe verdanke ich den Buzzcocks und indirekt diesem Forum, welches mich mit „Ever Fallen In Love“ auf die Buzzcocks aufmerksam gemacht hat. Nach Erwerb der Singles-Compilation „Singles Going Steady“ hoffte ich auf mehr Punk-Pop Meilensteine und wurde mit „I Don’t Mind“ mehr als fündig. Nach einem kurzem Schlagzeugeinsatz stürzen sich Buzzcocks auf ein glückmachendes, melodisches Etwas über Augenwischerei und Täuschungen in einer Beziehung, Realitätsverluste, Unsicherheiten und verletzten Stolz. Alles prall gefüllt mit verzerrten Gitarren, langen Uuuhs und Aaahs und meinem persönlichen Synapsenknipser beim sensationellsten einfachem Gitarrensolo, was man sich vorstellen kann. Mehr Pop im Punk geht beim einem der schönsten mir bekannten Singalongs nicht.

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and now we rise and we are everywhere