Sebastian FrankEine „aktuelle Szene“ kann ich auch nicht ausmachen. Aber es erscheinen immer noch genug aufregende Acts, deren Werk es sich anzuschaffen lohnt, sei es im LP und/oder Singlebereich. Das ist manchmal erfrischender, als irgendeinen Künstler zu komplettieren, der im Laufe seines Lebens 85 Alben auf den Markt geschmissen hat.
Klar. Es ging mir ja auch nur um eine Tendenz in meinem persönlichen Kauf- und Hörverhalten.
Obwohl Popmusik heute allgegenwärtig ist, scheinen wir uns alles in allem doch in einer post-klassischen Phase zu befinden, in der aktuelle, junge Popmusik oft weder für eine bestimmte (interessante) Haltung (Politik, Stil, Subversität …) steht noch – und das finde ich noch bezeichnender – die Leute zum Tanzen bringt. In den Clubs läuft Elektronisches, Anonymes, Funktionelles. Natürlich kann man sich weiterhin auf aktuellen Pop konzentrieren. Aber für mich ist die Aktualität einer Aufnahme im Popsegement als Kaufargument mittlerweile fast so belanglos wie im Jazz und in der Klassik. Eine Platte, die gestern erschienen ist, hat bei mir in der Regel keinen Attraktivitätsbonus, sondern muss sich gegenüber allen anderen Platten der letzten Dekaden, die als Kaufkandidaten in Frage kommen, durchsetzen. Und das ist naturgemäß nicht ganz leicht.
Dass man sich bei einer Vorliebe für Jazz, Blues, Folk, Rockabilly, Country, Rock, New Wave zumindest schwerpunktmäßig auf frühere Dekaden konzentriert, finde ich insofern eigentlich naheliegend.
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I like to move it, move it Ya like to (move it)