Mein Interesse an Aktuellem beschränkt sich auf Handverlesenes und einige zufällige Entdeckungen. Den Drang, in allem up to date zu sein, habe ich nicht – ein paar Bands/Künstler ausgenommen, deren Neuveröffentlichungen ich ohnehin immer kurz nach Veröffentlichung kaufe. Ich schätze, dass ich etwa 80 % meines Plattenbudgets für Nicht-Aktuelles ausgebe. Ein umgekehrtes Verhältnis erscheint mir nahezu absurd, weil das ja bedeuten würde, dass im aktuellen Jahr mehr interessantes erscheint als in den letzten 100 Jahren davor (wenn man nicht ohnehin schon alles wichtige der Vergangenheit im Schrank stehen hat).
Drei weitere Gründe:
1. Jedenfalls im weitgespannten Bereich „Roots“ resultiert das daraus, dass ich immer idealerweise erst gerne die Originale kennenlernen möchte, bevor ich mich auf Neuauflagen, Retro-Sounds und Variationen stürze.
2.Es gibt seit vielen Jahren keine aktuelle Szene, die mich musikalisch anspricht und so lebendig ist, dass dort ständig etwas neues passiert und man das Gefühl hat, sich inmitten einer jungen kreativen Dynamik zu befinden, bei der man sehr aufpassen muss, dass man nichts verpasst. Ich muss z.B. nicht jede Ausfransung des „Freak Folk“ verfolgen, mir reicht da ein sehr selektives Durchscannen.
3. Es kommt im Jahr vielleicht ein- bis zweimal vor, dass mir ein aktuelles Album nicht nur gut bis sehr gut gefällt, sondern es mich geradezu umhaut. Durch selektives Suchen und freihändiges Stöbern auf Plattenbörsen und in 2nd-Hand-Plattenarchiven stoße ich auf weitaus mehr Schätze aus den letzten 100 Jahren Jazz und populärer Musik.
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I like to move it, move it Ya like to (move it)