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Das Leben eines Musikredakteurs stelle ich mir ziemlich stressig vor, ständig Musik hören, sich neue Sachen einfallen lassen, auf Konzerte gehen, durch die Gegend fliegen, schreiben schreiben schreiben, Interviews führen etc. Und dazu kommen wahrscheinlich noch ein Dutzend Dinge, die sich der normale Leser überhaupt nicht vorstellen kann. Dem durchschnittlichen RS Redakteur scheint es da besser zu gehen, so finden wir in der aktuellen Ausgabe ja auch kaum Artikel der deutschen Redakteure.
Nun gut, seit Wochen denkt man sich, dass der jeweilige Autor vielleicht gerade eine große Story vorbereitet oder unterwegs ist für das nächste große Special. Leider scheint es aber keine Specials mehr zu geben oder kann sich einer an das letzte 16 Seiten Special erinnern? Ich auch nicht. Das schmälert natürlich nicht einen tollen Artikel von Sid Griffen über Gene Clark oder das interessante Interview von Brian Johnson über Leonard Cohen, welches ja beide in der September Ausgabe die popkulturellen Leitartikel sind. Was mich wiederum zu der Frage führt, was die hauptbeschäftigten RS-Herren und Damen Ziemer, Brüggemeyer, Gockel (obwohl der Chef seit langem nichts mehr schreibt) Fuß oder Wilander den ganzen Tag machen, außer kleinere Rezensionen zu schreiben. Nichts gegen die Schmelze von Grönland, aber das Hauptaugenmerk des RS scheint sich – vielleicht auch aus wirtschaftsökomischen Gründen – etwas verschoben zu haben, hin zu einem höheren Preis, kürzeren und fremdübernommen Artikeln (was für mich mehr wiegt als der neue Preis) und den Verzicht auf zuviel Papier (98 Seiten statt 114 wie früher). Ein bisschen mehr als den ein oder anderen gut übernommen Artikeln des Mutterblatts erwarte ich schon, auch und gerade in der Zeit des Sommerlochs.
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and now we rise and we are everywhere