Re: Fishing Faschos? "Rechte" Symbolik in der Popkultur

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irrlicht
Nihil

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redbeansandricediese Passage scheint irgendwie anzudeuten, dass es neben dem kindlich-naiven-klischeehaften Rechtsradikalismus und Ausländerhass noch den anderen, wirklich problematischen, total durchdachten, eloquenten und erwachsenen Vertreter gibt … unabhängig davon, ob du das meinst – wenn Hitler nicht kindisch war, und, naja, irgendwie naiv, und wenn er nicht mit Klischees gearbeitet hat bis zum umfallen – wer dann…

Auf was ich hinaus will (auch mit dem abschließenden Seitenhieb des Absatzes): Ein wacher Geist durchschaut, dass das politsche Dasein der Onkelz zu jeder Zeit eher bemüht war. Ich habe mich, nicht aus Begeisterung, sondern aus Interesse (ich kenne gerne meine Feinde und vertraue ungern auf fremdes Urteil) zu früherer Zeit etwas mehr mit „Musik“ dieser Art befasst. Vergleicht man bspw. Lanzer, Störkraft, auch die Türkenjäger und Ähnliche mit den Onkelz, fällt es wie Schuppen von den Augen. Es ist in etwa wie der Unterschied von Künstler zu Entertainer. Der eine schafft aus Überzeugung und sich heraus, der andere nutzt Schlagworte für die möglichst große Wirkung. Das ist für mich der entscheidende Punkt, der mir von Anfang an klar gemacht hat, dass die Band stets die eher politisch uninteressierte Frankfurter Jugend war, die, man beachte auch das Alter der Buben, als „Der nette Mann“, wie auch diverse Demos, erschien, zwar nicht unwissend, aber letztlich doch naiv gegen einen Feind gefuchtelt hat, der eigentlich kein Gesicht hatte (das hat übrigens mit „Jugendsünden“ absolut nichts zu tun, Obacht!). Das mag man natürlich gerne ebenso ekelhaft finden (oder gar noch mehr), für mich hat das aber ein definitv anderes Gewicht – auch wenn ich, so ist es leider, die meisten Zeitgenossen dieser Szene für eher perspektivlose Dumpfbacken halte, die – aus der Not oder Mangel an Erfahrung – eher blind fressen, was man ihnen auftischt.

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Hold on Magnolia to that great highway moon