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Natürlich steckt jede Menge Hall dahinter, aber das alleine rechtfertigt noch nicht das Adjektiv überladen
In diesem Fall finde ich den Hall, dem man ja sonst durchaus verwabernde Wirkung unterstellen kann, unabdingbar. Jede Band überlegt sich ganz sicher dreimal, ob sie den Effekt einsetzt. Die räumliche Weite, die der Hall schafft, passt für mich perfekt zum eh „landschaftlichen“ Charakter der Musik.
Auch nicht die großangelegten choralen Passagen, denn die stehen doch eigentlich für die unbearbeitete Reinheit schlechthin.
Eine ganz große Leistung, diese Gesangsharmonien. Auch die empfinde ich als ganz klar, aber vielleicht hat klassisch choraler Gesang hier allgemein keinen so guten Leumund bzw. wird von vielen als per se gefühlsduselig empfunden??
Was man der Musik sicher als negativ konnotiertes Attribut anheften kann, ist „hymnisch“. Sie kündet dabei aber nicht im messianischen U2-Sinne, sondern schwelgt in der eigenen Schönheit (grenzwertig ausgedrückt, aber inhaltlich passts scho). Ein bisschen L’Art pour l’Art, zum Glück wenig Befindlichkeit. Bei „Your Protector“ mit seinem „Condor-Pasa“-Rhythmus musste ich allerdings auch erstmal Abstand nehmen…
Neben dem gefallen mir vor allem die experimentelle Ruhepausen, die dann in völlig andere Strukturen münden. Der Fluß der Komposition wird also gestoppt
.
Ich glaube, deshalb wird es auch bei aller Harmonie nicht kitschig, man merkt den Gedanken.
Was mich ein wenig ärgert, ist, dass viele Leute (berechtigt) auf die Fleet Foxes abfahren, ein Album wie „Yellow House“ oder die „Friend EP“ von Grizzly Bear aber ziemlich untergegangen ist.
Kenne ich überhaupt nicht, wird dann aber sicher nicht mehr lang so sein.
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the pulse of the snow was the pulse of diamonds and you wear it in your hair like a constellation