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Carrot FlowerDann mal ran, Herr Kapitän:
Ich verschiebe meine Meinungen und die Antworten auf Deine Fragen mal auf die nächsten Tage. Ich bin gerade im Begriff für eine andere Baustelle einen längeren Text zu verfassen. So lange halte mich, wie ich das immer in dem Fall tue, noch etwas bedeckt. Die vorschnelle Threaderöffnung musste trotzdem schon sein.
Nur vielleicht ganz kurz zum Vorwurf des Überladenen. Natürlich steckt jede Menge Hall dahinter, aber das alleine rechtfertigt noch nicht das Adjektiv überladen. Auch nicht die großangelegten choralen Passagen, denn die stehen doch eigentlich für die unbearbeitete Reinheit schlechthin. Wenn ich nach dieser Formel meine Schlüße ziehe, dann wird jeder Künstler, der sein Album in einem Silo aufgenommen hat zum Bombastexperten, was sicherlich nicht der Fall ist. Ich halte die Arrangemenst für, ganz im Gegenteil, sehr minimalistisch. Das Intstrumentarium ist nicht wirklich furios und wirkt auf mich auch nicht erschlagend, sondern ist, wenn man es genau betrachtet, auf’s Wesentliche beschränkt. Neben dem gefallen mir vor allem die experimentelle Ruhepausen, die dann in völlig andere Strukturen münden. Der Fluß der Komposition wird also gestoppt. Genau diesen Moment weiß ich so sehr zu schätzen, wenn dann für Sekundenbruchteile nichts passiert und der Song dann mit einem völlig anderen Rhythmus zum Ende getragen wird. Das nicht überhastet, verworren, progressiv, sondern mit einem ganz wunderbaren Gefühl für feingesponnene Umschwünge, die dann eigentlich ziemlich traditionellem Songwriting entsprechen.
Was mich ein wenig ärgert, ist, dass viele Leute (berechtigt) auf die Fleet Foxes abfahren, ein Album wie „Yellow House“ oder die „Friend EP“ von Grizzly Bear aber ziemlich untergegangen ist. Zwar gehen letztere etwas rhythmischer und weniger harmonisch zu Werke, trotzdem gibt es ganz klare Parallelen.
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