Startseite › Foren › Kulturgut › Das musikalische Philosophicum › Soll Kultur – hier Rock/Pop Musik – staatlich gefördert/subventioniert werden? › Re: Soll Kultur – hier Rock/Pop Musik – staatlich gefördert/subventioniert werden?
lathoWobei mir „Popakademie“ ja schon unfreillig komisch vorkommt.
Finde ich besser als Pop-Universität oder so. Alle Unis kosten Geld.
Ich will Dich ja auch nicht angreifen, sondern den Schwachsinn korrigieren, der im Welt-Artikel steht.
Es gibt gute Gründe, das Projekt der Popakademie kritisch zu sehen, aber nicht die im Text genannten. Warum sollte man vor allem eines der ganz wenigen Projekte beenden, das sich der populären Musik widmet. Hat Berlin nicht immer noch drei Opernhäuser?
Pop, das ist Geschwindigkeit, Augenblick, mit der Gegenwart auf unberechenbare Weise synchronisierte Individualität. Das exakte Gegenteil also von Ausbildung, Mensaschlangen, „Kreativwirtschaft“.
Das ist natürlich komplett falsch. Popmusik ist auch immer Planung und meistens sehr viel.
Um radiotauglichen Mainstream-Softpop hervorzubringen, braucht es zuallerletzt Steuergelder, weil der entweder von allein verkäuflich ist oder nicht mal zum Versenden taugt.
Spätestens an dieser Stelle weiß jeder, dass der Schreiber keine einzige Band oder Künstler der Popakademie kennt.
Subventionen hätten unzählige Clubs und Indie-Labels nötig, die am Rande der Existenz herumkrebsen.
Man kann aber „unzählige“ Clubs nicht subventionieren, Indie-Labels schon gar nicht. Was für ein Schwachsinn…
Die Stadt Mannheim lässt sich die Alte Feuerwache 600.000 Euro im Jahr kosten, das ist doppelt so viel wie ihr Anteil an der Popakademie.
In Mannheim geht es nicht um Pop, sondern um jugendkulturell verbrämte Standortförderung und peinlich provinzielles Stadtmarketing
Das ist ebenfalls Schwachsinn, auch wenn es natürlich einen Stadtmarketing-Aspekt gibt. Der steht aber keineswegs im Mittelpunkt.
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Ohne Musik ist alles Leben ein Irrtum.