Re: Soll Kultur – hier Rock/Pop Musik – staatlich gefördert/subventioniert werden?

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big-hat

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Der Ruf nach einer Quotenregelung ist nicht nur bemerkenswert unliberal, sondern er steht in Zeiten von Internetradios, Facebook etc. auch vollkommen schräg in der Landschaft. Wenn ein einheimischer Musiker unfähig oder nicht willens ist, musikalischen Output zu fabrizieren, der die Anforderungen des Formatradios erfüllt und darüber hinaus zu faul oder zu unoriginell ist, um sich sonstwie in Szene zu setzen, dann kriegt er halt nur ein kleines Stück des Kuchens.

Wer ausgerechnet im hochgradig spezialisierten Markt der Popmusik nach regulatorischen Eingriffen zwecks Besserstellung der einheimischen Anbieter ruft, der müsste konsequenterweise auch ähnliche Forderungen für so ziemlich jede andere Branche erheben. Denn den perfekten, fairen Wettbewerb gibt es in der Realität nirgends und den braucht es auch gar nicht. Daher provokativ gefragt: Warum sollen einheimische Musiker schützenswerter sein als z.B. einheimische Zahnpasta-Hersteller?

Darüber hinaus halte ich die Hoffnungen der Quoten-Befürworter für äusserst naiv. Mikko hat die vom Markt diktierten Mechanismen ja schön erklärt. Ich vermute, dass von einer Quote v.a. einheimische Formatradio-Gräueltäter wie Reamonn profitieren würden. Und gewiss würde der künstlich geschaffene Markt neue Reamonn-Zombies züchten. Dann also doch lieber Kylie und Lady Gaga.

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