Re: Soll Kultur – hier Rock/Pop Musik – staatlich gefördert/subventioniert werden?

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some-velvet-morning

Registriert seit: 21.01.2008

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Dass das Singen der Landesprache zur Kultur des eigenens Landes gehört, ist nicht von der Hand zu weisen. Eine Quote ist natürlich Unsinn, weil es einem Verbot gleichkommt, aber wenn hier sich generell über deutsche Musik echauffiert wird, gibt man dann nicht nur nur die Ideologie der Besatzungsmächte nach dem zweiten Weltkrieg vielleicht wieder? Kraftwerk haben sich hingestellt und gesagt: Wir schaffen etwas Neues unabhängig von Strömungen im Ausland.
Ich höre selbst vorwiegend „ausländische“ Musik, aber schätze deutsche Musik, die gut ist, weil es verdammt schwer ist, deutsch zu singen und es ist mutig, eben weil deutsche Musik einen schlechten Ruf hat. Leider oft nicht zu Unrecht.
Ich würde mir ja wünschen, die Musik wäre dann auch noch „deutsch“ und nicht abgekupfert wie bei der Hamburger Schule oder anderen deutschen Indie Artists, die ich dann wirklich furchtbar finde. Dann lieber Udo Lindenberg. Der war immer so. Der redet auch so in Interviews. Ob man ihn mag oder nicht: das ist Udo. Stichwort: Authentizität.
Es ist nicht zu vergessen, dass im Grunde die heutige Jugend keine deutsche Musik mehr hat zum Mitsingen. Vielleicht noch deutscher Hip Hop mit dementsprechend peinlich- schlüpfrigen Texten. Wenn ich vor jüngerem Publikum NDW auflege, gröhlen gerade die jungen Leute aus vollsten Kehlen mit. Es ist geradezu eine Sehnsucht nach einer eigenen Gesangssprache zu erkennen. Wenn ich überlege, was der Chanson in Frankreich für eine Bedeutung hat. Oder was war Brit Pop? Das war britscher Pop? Oder der ist jetzt gleich besser, weil er aus England kommt? Das ist doch genauso engstirning.

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