Re: Soll Kultur Рhier Rock/Pop Musik Рstaatlich gef̦rdert/subventioniert werden?

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marbeck
Keine Lust, mir etwas auszudenken

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Herr RossiWenn dem so ist, zeigt das nur, dass viele musikalisch begabte Kinder gar nicht gefördert werden könnten, wenn es dieses öffentliche Angebot nicht gäbe, weil sich die Eltern es schlicht nicht leisten könnten. Für die Fortgeschrittenenkurse und Einzelunterricht gibt es meines Wissens Zugangsprüfungen, d.h. nach der Früherziehung wird dort nicht jede Schrammelei gefördert. Dass unsere Vierjährige, wenn sie 2 Stunden [edit: falsch, 45 Min.] wöchentlich bei den „Musikzwergen“ ist und wir dafür auch Kursgebühren zahlen, dem Steuerzahler 500 Euro im Jahr kostet, bezweifel ich mal ganz stark, dieser hohe Betrag kommt sicher durch die intensivere Begabtenförderung. Woher sollten denn Musikstudenten und später professionelle Musiker kommen, wenn es nicht entsprechende Förderung in der Schulzeit gibt? Oder ist das nur was für „höhere Töchter“?

wa@Rossi
Es geht doch wirklich nicht darum, daß man einem begabten Kind aus einem Elternhaus, das nicht mit hohem Einkommen gesegnet ist, den Zugang zur aktiven Ausübung von Musik und Kunst verwehren will.
Es geht doch darum, ob der Staat/ die Kommune entscheiden soll, was nun förderungswürdig ist und was nicht. Oder anders ausgedrückt: soll die öffentliche Hand entscheiden, was wichtiger ist: ein neuer Mozart oder ein neuer Beckenbauer (i.e. ein leidlich bekannter und begabter ehemaliger Fußballspieler; Anm. d. Verf. speziell für Herrn Rossi)?

wa hat es auf den Punkt gebracht. Es geht darum, dass die Politik in NRW entschieden hat, aus Steuergeldern im Durchschnitt 500 Euro pro Jahr für die Subventionierung des Besuchs einer Musikschule zu verwenden. Rossis Tochter (nur ein Beispiel, no pun intended, Roland) profitiert von dieser politischen Entscheidung, Kinder, die Fußball spielen, Skateboarden oder für die Karriere als Indie-Band-Mitglied üben, eben nicht. Deren Eltern finanzieren die Musikschulen als Steuerzahler höchstens noch mit.

Die Frage ist nun, mit welcher Begründung dies geschieht? Provozierend gefragt: Ist das unsägliche Blockflötengedudel einer Musikschulenschülerin förderungswürdiger als das der Bolzplatz?

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