Startseite › Foren › Kulturgut › Das musikalische Philosophicum › Soll Kultur – hier Rock/Pop Musik – staatlich gefördert/subventioniert werden? › Re: Soll Kultur – hier Rock/Pop Musik – staatlich gefördert/subventioniert werden?
otisErsteres ist richtig, zweites hat keiner gesagt.
Auch hat keiner die Umkehrung behauptet: Was gut ist wird gekauft und umgekehrt.
Wenn ich mich Künstler nenne, Kunstwerke schaffe daheim: Bücher schreibe, Musik mache, Bilder male etc. dann soll ich das tun, muss ich das vielleicht tun, aber woher sollte ich das Recht nehmen, von der Gesellschaft zu verlangen, dass sie mich dafür bezahlt; sie sieht es als mein Hobby. Erst wenn es überpersönlich wird, erst wenn es auch andere interessiert, kann ich darauf rechnen, dass es mir Geld einbringt. Also weil der Markt mich will. Ob ich dann viel verkaufe oder wenig, hängt sicher nicht nur von der Qualität ab.
Wo ist das Problem?
Soll etwa jeder bemühte Gitarrenklampfer und jede befreite Ü50-Frau, die ihr Glück in der Malerei findet, gefördert werden?
(und überhaupt: ich und FDP!?!?)Das ist im Grunde auch Antwort auf Staggerlees Punkt 2. Leute setzt euch durch, das muss jeder am Arbeitsplatz oder jeder freie Unternehmer. Werdet gut, seid besser.
Den Zustand den Otis o. beschreibt, nämlich der Diletantismus welcher einem in der Öffentlichkeit präsentiert wird, mit dem Hinweis: „Kulturfördernd“! Ist der gegenwärtige Zustand in Deutschland. Darüber sind wir uns wohl alle einig.
Diletanten ziehen sich einen schwarzen Mantel an und entdecken die Welt der Kunst. Sie stülpen sich die Atitüde „Künstler“ über und stolpern vor sich hin. Manche entdecken den BBK für sich, werden irgendwann aglimentiert und fangen selber an zu „unterrichten“. Diletanten bilden Diletanten aus.
Diesen Zustand gilt es zu ändern. Anstatt mit der Giesskanne irgendwelche Projekte zu unterstützen, sollten wir Ausbildungsplätze schaffen um Talente zu erkennen und zu fördern. Kunst ist wichtig. Für sämtliche Regionen in Deinem Hirn. Der Mensch lebt auch nicht nur von Wasser und Brot.
Künstler sind wichtig für eine Gesellschaft. Sie schaffen neue Formen der Kommunikation.
Gute Kunst, schlechte Kunst. Oder gute Musik, schlechte Musik.
Der größte Teil der Kunst oder Musik Konsumenten, kann gar nicht erkennen, ob es sich um „Gut“ oder „Schlecht“ handelt. Als Fachidiot steht man manchmal Kopf schüttelnd da. Ich sage immer: „Es kann nicht schlecht genug sein, um ein Erfolg zu werden.“ Das bezieht sich nicht nur auf Musik.
Gut ausgebildete Musiker / Künstler sind Facharbeiter. Das sollte erst einmal in das Bewusstsein von allen dringen. Leute, welche zuhause ihr Bad fliesen, sind ja keine Facharbeiter. Auch wenn sie solche Arbeiten verrichten.
Wir sollten alle Ansprüche an Kunst stellen dürfen. Und nicht alles konsumieren, was uns so serviert wird.
Aber wir müssen uns auch um ernsthaftigkeit bemühen. Um Glaubwürdigkeit.
Was bleibt in 500 Jahren aus unserer Zeit? vermutlich Pornofilme, World of Warcraft und Pop-Musik. Das ist es doch, was unsere Gesellschaft zusammen hält.
„Gina Wild“ neben der „Mona Lisa“. Und einen Eimer mit Fett von „Joseph Beys“. Und Musik von „Scooter“. Oder was?
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"Schönheit lockt Diebe schneller noch als Geld" William Shakespeare ( 1564 - 1616 )