Startseite › Foren › Kulturgut › Das musikalische Philosophicum › Soll Kultur – hier Rock/Pop Musik – staatlich gefördert/subventioniert werden? › Re: Soll Kultur – hier Rock/Pop Musik – staatlich gefördert/subventioniert werden?
nail75@otis: Du offenbarst hier eine Art von peinlicher Ignoranz, die ich Dir nicht zugetraut hätte. Das gilt leider auch für dougsahm und wa.
Wenn es denn so überfordernd ist allgemeine Ausführungen verstehen zu können, dann halt mal das jüngst erlebte reale Beispiel:
Da liegt jemand im Krankenhaus. Nein, in keiner veralteten Einrichtung, sondern in einer Dependance eines Universitätsklinikums mit Fensterplatz sogar. Und was sieht er: Die Illumination einer Sommernachtsveranstaltung am Fluss mit einer Kombination aus E-Musik und U-Musik. Er liegt mehrmals seit mehr als 4 Stunden im eigenen Urin und wenn Angehörige nicht zur Pflege und Windelwechsel kommen würden, dann wäre das noch länger der Fall. Das Pflegepersonal ist willig und freundlich und zeitlich überfordert. Kein Einzelfall. Siehe gestern in der SZ „Milliardendefizit in den bayr. Krankenhäusern 2009“.
Der Mensch hat jahrelang Einkommenssteuer, KFZ-Steuer, Mwst. bezahlt und sieht vom Fensterplatz aus auf die aus Steuergelder finanzierte Beleuchtung, Beschallung, Organisation und liegt in der eigenen Kacke.
Wenn ich mich dann argumentativ auf die Seite dieser Schwachen stelle, dann findest Du das schlimm und von peinlicher Ignoranz begleitet. Mir fehlen die Worte.
Übrigens 1: Wenn jetzt das Gegenargument 1 kommt „ Das eine muss das andere nicht ausschließen“, dann antworte ich vorab, dass das nur in eine weitere Staatsverschuldung führt und wir das Problem auf Deine Kinder verlagern.
Übrigens 2: Wenn jetzt das Gegenargument 2 kommt „Man muss in der Klinikorganisation die Strukturen optimieren“. Mehrfach von mir persönlich mit leitenden Stationsschwestern und meinen Nachbarn KH-Arzt durchdiskutiert. Die sind am Ende der innerbetrieblichen Optimierung.
Übrigens 3: Wenn jetzt das Gegenargument 3 kommt „Kultur ist mir wichtiger als die Erfüllung von Grundbedürfnissen“, dann akzeptiere ich es sogar. Teilen brauche ich aber diesen Wertekanon wohl nicht und eine peinlich Ignoranz ist diese meine Einstellung wohl auch kaum – meine ich.
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