Re: Soll Kultur – hier Rock/Pop Musik – staatlich gefördert/subventioniert werden?

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amadeus

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Die Diskussion ist etwas zweischneidig. Bis wohin geht die Förderung und wo hört sie auf? Ein Jazzclub hat ähnliche Probleme sich zu finanzieren wie z.B. ein Kino, das überwiegend anspruchsvolle Filme anbietet. Ausnahmen wie Bayreuth sind ev. in der Lage, auf staatliche Subventionen zu verzichten, da es eine riesige Nachfrage nach Karten gibt. Dies gilt für ein normales Opernhaus sicher nicht. Es wird kaum ein privater Investor in ein Opernhaus investieren, wenn es sich nicht mittelfristig rechnet. Alternativ entsteht dann ein Hotel oder ein Einkaufszentrum. Will man das wirklich? Kultur lässt sich nur in wenigen Fällen so vermarkten, dass sie betriebswirtschaftlich tragbar ist. Ein ideeller Wert geht auch kaum in die volkswirtschaftliche Gesamtrechnung ein, da er sich nicht quantifizieren lässt.

Ich halte es für ein Aufgabe des Staates dort einzugreifen, wo die Marktwirtschaft nicht ausreichend funktioniert und es um so grundlegende und wichtige Bereiche geht wie Kultur, Bildung und Forschung. Dies gilt ja auch für die Umwelt. Ein Privatunternehmen wird freiwillig kein Geld bereitstellen, um den Rhein zu entgiften. Man kann es auf den Nenner der Mittelverwendung bringen: es gibt Budgets für die unterschiedlichen Bereiche und Kunst/Kultur ist einer davon. Ich würde es für kurzsichtig halten, diese eh geringen Mittel umzuverteilen. Es bringt keine sichtbare Verbesserung bei den Primärbedürfnissen, hat aber existentielle Auswirkungen bei der Erhaltung und Förderung von Kulturgut.

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