Re: Keith Jarrett

#6720435  | PERMALINK

nail75

Registriert seit: 16.10.2006

Beiträge: 45,067

gypsy tail windBei allem Respekt vor Taborn, den ich sehr schätze … aber Konkurrentenworte sind natürlich ein heikles Thema.

Vor allem wenn sie von Künstlern kommen, die dem Angegriffenen nicht das Wasser reichen können. Und das sage ich als Besitzer mehrerer CDs von Shipp. Der hat vermutlich noch nie vor so vielen Leuten gespielt wie Jarrett bei einem durchschnittlichen Konzert.

Mich stören Dauerknipser im Kulturzirkus, in Museen noch mehr als in Konzerten. Wenn einer ab und zu ein Photo macht, stört e mich nicht, aber profesionelle Photographen haben mir schon manches Konzert wenigstens momenteweise versaut.

Das Thema hatten wir schon, glaube ich, aber wie denn? Die Fotografen machen ihren Job, das sollte man respektieren.

Ich finde Mehldaus Vorgehen (wenn es denn noch so ist), im ersten Stück photographieren zu erlauben und danach um Ruhe zu bitten, eine gute Lösung.

Das gilt bei professionellen Fotografen eigentlich immer. Grundregel ist: die ersten drei Lieder darf fotografiert werden, bei Jazz die ersten 10-20 Minuten.

Die Leute, die den ganzen Scheiss nur knipsen und gar nicht hören, haben wohl in der Tat nicht verdient da zu sein

Reden wir eigentlich von Profis oder von Publikum? Die Profi-Fotografen gehen in der Regel nach 3 Stücken.

… aber klar, Jarrett ist diesbezüglich sicher ein besonders harter (und durchgeknallter) Brocken. Neu ist das ja alles nicht, es gibt schon auf einer der Impulse-Aufnahmen eine kleine Publikumsbeschimpffung (die beste bleibt aber die von Jim Pepper auf „Polar Bear Stomp“).

Das ist so etwas für überhaupt nicht neu, dass mich dieser extrem lange Text zu diesem Konzert sehr wundert. Wenn Keith Jarrett in fast kompletter Dunkelheit spielen will, dann soll er doch. Wieso sollte das irgendwen stören? Ich war auch schon mal bei einem Konzert in kompletter Dunkelheit – das war auch kein Problem.

--

Ohne Musik ist alles Leben ein Irrtum.