Re: Keith Jarrett

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vorgarten

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Benno von Archimboldi
Danke auch für den Hinweis auf „Bremen/Lausanne“ und „Facing You“. Beide Scheiben habe ich schon und gerade die „Bremen/Lausanne“ ist natürlich auch sehr klasse (auch wenn ein Track auf CD leider in einer Boogie-Passage ausgefadet wird – auf LP muss das anders sein, hab ich mal gelesen).

ich glaube kaum, dass man dir irgendwelche tipps geben muss.;-) ganz persönlich würde ich CHANGES noch als absolut existentiell für die trio-aufnahmen sehen. zumindest ist das das jarrett-album, das ich am häufigsten höre, weil es einen unglaublichen flow hat.

Benno von ArchimboldiGenerell finde ich die Langstücke, die vor Jarretts Erkrankung entstanden sind, besser als die kürzeren Live-Stücke seit „Radiance“. (…)
Zuletzt habe ich mich mit „Whisper Not“ intensiver beschäftigt. „What is this thing called love“ und „Poinciana“ sind meine Favoriten darauf. Ich kann aber keinen Unterschied ausmachen zu der Zeit vor Jarretts Erkrankung. „Whisper Not“ ist ja die erste Live-Scheibe, die nach seiner Genesung aufgenommen wurde.

ob es eine vorher- und eine nachher-phase bei jarrett gibt, überlege ich auch oft. mir scheint es, ohne dass ich das irgendwie belegen könnte, dass er härter geworden ist, kühner im zugang, aber weniger spielerisch in den langen bögen. WHISPER NOT finde ich ganz toll, es hat viel dunklere schattierungen als die meisten anderen trio-aufnahmen. wobei das trio natürlich auch andere veränderungen erlebt hat als nur jarretts erkrankung – peacock ist ja schon lange nicht mehr auf der höhe seines könnens und de johnette finde ich ja grundsätzlich seit den 90ern etwas ‚gesetzter‘, autoritärer als in seinen spritzigen und aggressiven jugenjahren (wo er mir sehr viel besser gefällt).

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