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vorgartenebenso probleme machte mir beim wiederhören MY SONG. das lag aber vor allem an garbarek. ich mag ihn auf 60er-jahre-aufnahmen (bei karin krog) sehr, da hat er einen großen, ziemlich dunklen ton – aber zu ECM-zeiten kriegt er diesen trademark-sound, quetschig, durchdringend, aber immer im tonalen bereich… und auch hier bei jarrett: arpeggien, wohin man hört…
Ich mag die flüssige Melodik des europäischen Quartetts und finde Garbarek und Jarrett eine exzellente Kombination. Dass Garbarek „zu ECM-Zeiten“ diesen „Trademark-Sound“ bekommt, ist eine etwas unklare Aussage. Sein Ton verändert sich in der ECM-Zeit deutlich: Noch zu Beginn flirtet er mit freieren Formen (Witchi-Tai-To), bevor sich sehr ruhigem atmosphärischen Jazz zuwendet (Dis etc.), den ich nicht sonderlich mag. Auf den Jarrett-Alben klingt Garbarek wesentlich lebendiger.
kennt eigentlich jemand SPHERES, die orgelplatte? die allmusic-rezension besteht aus einem satz: „1988 reissue of 1976 date that’s among his worst.“
Ja, das ist eines von Jarretts misslungenen Experimenten, es sei denn man ist eine Art Orgelfetischist. Finde ich grundsätzlich unhörbar, jedenfalls auf 2 vollen LPs. Siehe auch Book Of Ways. Ich stimme daher gypsys Eltern voll zu.
gypsy tail windGestern hab ich noch „Treasure Island“, „Death and the Flower“ und „Backhand“ wiedergehört, letztere beiden kommen jetzt nochmal dran. Von „Treasure Island“ war ich eher enttäuscht. Überhaupt: das ist so eine tolle Band, aber diese Impulse-Sessions… keine wird ihr wirklich gerecht.
Das stimmt, insgesamt sind die Impulse-Sessions leicht enttäuschend. Irgendwie wächst das alles nie so wirklich richtig zusammen, vielleicht weil die persönlichen Interessen zu unterschiedlich waren – und Jarrett ist sicher auch ein schwieriger Charakter.
gypsy tail windDa schliess ich mich an… irgendwo hab ich die CD zwar immer noch.
Mnemosyne ist deutlich besser, beide haben mit Jazz aber nur wenig zu tun. Beide sind den meisten Jarrett-Experimenten deutlich überlegen. Garbarek ist grundsätzlich erfolgreicher in der Integration „jazzfremder“ Musikstile, siehe auch „Visible World“ oder „Ragas und Sagas“. Aber das gilt auch nicht immer.
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Ohne Musik ist alles Leben ein Irrtum.