Re: Keith Jarrett

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gypsy-tail-wind
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Ok, gut… aber doch, Vergleichbarkeit muss es geben – anders kommen wir nicht durchs Leben – geht einfach nicht. Aber ich respektiere Deine Ansicht.

Ein letztes noch, bevor wir wieder zu Jarretts Musik zurückkehren: Taylor kriegt viel Kritik für seine „poetry“, sehr viel! Auch geharnischte… es gab (gibt) Konzerte, in denen er nicht spielte sondern nur rezitierte. Darüber freuen sich die allermeisten Fans überhaupt nicht, glaub mir! Hätte mich auch sehr geärgert, wenn er in Strasbourg mit Oxley (wo ich extra hingefahren bin) nicht nach einer Weile mit seinem flamboyant tuntigen – grossartige Beschreibung, danke! – Getänzle und Genuschle (verstanden hat man kein Wort) aufgehört und sich ans Piano gesetzt hätte… was dann folgte war allerdings ganz grossartig!

Und noch was: ich lasse mich von jemandem wie Illinois Jacquet (oder aktuell grad Frank Wess) genauso gerne und gut verzaubern wie von Lester Young, Lucky Thompson oder Keith Jarrett. Für mich schliesst sich das nicht aus mit dem rationalen, gedanklichen Entzaubern – im Moment, in dem ich höre, ist das ganz anders und spielt wenig Rolle. Aber davor, dazwischen, danach, will ich auch analysieren, nachdenken, reflektieren, vergleichen, spekulieren…

… und nun sehr gerne zurück zu Jarretts Musik! Oder wenigstens weiter mit der Performance-Diskussion, aber Schluss mit den Vergleichen!

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