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„kuschel-piano“ finde ich, was jarrett angeht, den falschen dampfer. ist vielleicht ein missverständnis, weil man jarrett so sehr mit ECM assoziiert und ECM wiederum mit einem bestimmten ’sound‘ – jarrett geht es in meinen augen eher um prozess und entwicklung von musik, nicht in erster linie darum, wie sie klingt. deshalb ist die veröffentlichung von UP FOR IT auch nicht so überraschend.
hör doch wirklich mal in die RADIANCE rein!
und zur hautfarben-geschichte – natürlich nervt das, aber man kann es ja auch nicht einach abtun. und ich finde jarrett da gerade in seiner ‚uneindeutigkeit‘ interessant, um solche diskussionen auszuhebeln. vielleicht.
nail75Da Miles Davis Jarrett in seine Band geholt hat, ist er offiziell ein Mulatte.
verstehe ich nicht. für miles waren diese dinge doch nie ein großes thema.
nail75Expectations sowie die Impulse!-Alben mit dem amerikanischen Quartett (mit dem Begriff „romantische fusion-versuche“ weitgehend falsch umschrieben, da die Aufnahmen doch alles, aber kein Fusion-Jazz sind). Das ist weitgehend akustischer Jazz, der aber durchaus nicht nur „romantisch“ sondern auch richtig anspruchsvoll sein kann. Kein Wunder bei der Besetzung. Selbiges gilt auch für das hervorragende „Expectations“ (sein einziges Columbia-Album als leader).
war vielleicht etwas unscharf ausgedrückt, aber ich höre da immer noch einen unterschied zwischen den aufnahmen mit dem ‚amerikanischen quartett‘ (EYES OF THE HEART, SURVIVOR’S SUITE, BOP-BE, SILENCE z.b.) und den sachen mit dem zusätzlichen gitarristen sam brown und der latin percussion (FORT YAWUH, TREASURE ISLAND und auch EXPECTATIONS). und „romantisch“ muss ja nicht das gegenteil von „anspruchsvoll“ sein – es waren bewegungen von jarrett, die in hinblick seiner allgemeinen entwicklung zum akustischen ideal eher wie ‚ausbrüche‘ oder eben ‚versuche‘ wirkten (ohne das abzuwerten).
die LIVE AT THE BLUE NOTE box des trios ist natürlich großartig. und sie kommt dem ‚prozess‘-gedanken auch sehr nahe, den ich jarrett unterstelle – man kriegt ja wirklich mit, wie sich das trio in den drei tagen immer mehr in das standard-material vertieft, erst warm werden muss, dann was versucht und am dritten tag wirklich ohne netz und doppelten boden abhebt. wobei es kaum einen wirklich langweiligen moment im ganzen gibt.
von den späteren trio-aufnahmen gefällt mir WHISPER NOT noch ziemlich gut.
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