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Selten habe ich einen so ätzenden Film gesehen.
Die Hoffnungen, dass Tarantino dem Thema gewachsen
sein könnte, zerschlugen sich bereits mit dem ersten
Auftritt von Brad Pitt, dessen Figur nicht in den
Film findet und bis zuletzt wie ein Fremdkörper wirkt.
Auch viele der anderen Rollen sind schwach besetzt:
Til Schweiger, der (glücklicherweise?) nicht viel
zu sagen hat, eine mit ihrer Diva-Rolle überforderte
Diane Kruger. Ausnahmen: Der erschreckend-sympathische
Christoph Waltz und Racheengel Mélanie Laurent, die
„Inglourious Basterds“ doch sehenswert machen.
Das Spiel mit Filmzitaten und -genres, eigentlich
eine Stärke von Tarantinos Werken, nervt hier nur
noch. Welchen Wert Western-Melodien und die Vor-
stellung der Figur Til Schweigers in riesigen
Actionfilm-Lettern für einen WKII-Film haben
sollen, blieb unklar.
Es scheint auch, Tarantino nimmt seine Zuschauer
nicht für voll. Die ständige visuelle Rückbe-
stätigung von Orten, Zeiten und Figuren sind
für die Zielgruppe des Films aber zweifellos
von Vorteil.
Subtrahiert man die absurden Gewaltphantasien,
die überwiegend sinnfreien Filmreferenzen.
die coolen Sprüche und das fünfaktige Dramen-
schema wird deutlich, wie begrenzt Tarantinos
Horizont tatsächlich ist. Viel Neues bleibt da
nämlich nicht.
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