Re: JAMES YORKSTON – When The Haar Rolls In

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go1
Gang of One

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Ich wollte dieses Album eigentlich ignorieren, denn ich hatte James Yorkston bereits in der Rubrik „Forums-Hypes, denen ich aufgesessen bin“ abgelegt. Vor zwei Jahren wurde hier ein großes Bohei um The Year of the Leopard gemacht, aber ich fand dieses Album bloß „ganz nett“: wenig prägnante Songs, die von der Atmosphäre leben, und ein farbloser Sänger mit Flüsterstimme – dafür war mir meine Zeit dann doch zu schade. „Steady as she goes“ war ein guter Song, aber sonst blieb wenig hängen. Ich habe mich aber von Nikodemus dazu überreden lassen, dem neuen Album eine Chance zu geben: Es sei anders und deutlich besser als der Vorgänger und ich solle mir speziell „Midnight Feast“ und „Queen of Spain“ zur Probe anhören. Das war ein guter Tipp (Danke dafür :wave: ): „Midnight Feast“ hat mich unmittelbar angesprochen: ein catchy chorus, ein nicht zu ordentlicher Folk-Chor, passenderweise besetzt mit Norma und Mike Waterson, ein bißchen Dunkelheit, ein wenig Pathos, ein paar Drones… damit kriegt man mich. Die ganze Platte gefällt mir viel, viel besser als die letzte, das ist nach dem zweiten Hören bereits klar (beim ersten Hören hatte ich noch Zweifel, da Yorkstons eigene Songs nicht so unmittelbar wirken wie „Midnight Feast“). Nun habe ich The Year of the Leopard vor zwei Jahren zuletzt gehört und besitze das Album nicht mehr, daher fällt mir ein Vergleich schwer: Was hat das neue Album dem Vorgänger voraus? Bessere Melodien, üppigere Arrangements, mehr klangliche Reize, mehr Nachdruck, mehr Dynamik, mehr Präsenz des Sängers? Irgendetwas in der Art muss es sein.

Ich werde sicher noch eine Weile brauchen, bis auch die Texte eingesunken sind, aber ich habe jetzt schon den Eindruck, hier erwachsene, erfahrungssatte Lieder zu hören. Im Moment gefällt mir „Summer’s not the same without you“ am besten: ein Lied voller lebhafter, lebendiger Erinnerungen. Das Titelstück ist eigentlich zu textlastig für meinen Geschmack, gefällt mir aber trotzdem (meine Lieblingsmomente sind allerdings die instrumentalen Passagen nach „I busied myself with the flippancy of art“ und „the glassware you collected was smashed“). „When the haar rolls in it’s just a question of waiting it out and that’s when the music, I swear, gets me through“: So unangenehm feucht und kalt dieser schottische Nebel ist, so menschlich, warm und tröstlich ist die Musik auf diesem Album. Marvellous!

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To Hell with Poverty