Startseite › Foren › Über Bands, Solokünstler und Genres › Eine Frage des Stils › Homophobie im Reggae › Re: Homophobie im Reggae
Herr RossiSicher, wenn in Songtexten Gewalt gegen Schwule propagiert wird, ist das auch ein musikalisches Problem.
Was ich damit sagen wollte: die Ursache liegt nicht bei den Musikern, sondern bei den gesellschaftlichen Verhältnissen, aus denen sie stammen. Wenn Gangster Rap Gewalt und Sexismus verherrlicht, sagt das in erster Linie auch etwas über den Bodensatz der amerikanischen Gesellschaft aus. Die Rapper sind die Sprachrohre und Verstärker.
Herr RossiSchlimm genug, aber damit sind die Songzitate auch nicht zu rechtfertigen. Und von Künstlern würde ich im Gegenteil erwarten, dass sie diskriminierende Gesetze kritisieren.
Habe ich das zu rechtfertigen versucht?
Ich weiß nicht, was man von Künstlern erwarten kann. Eigentlich nur das Unerwartete, oder?
Jürgen
--
„Etwas ist da, was jenseits der Bedeutung der Worte, ihrer Form und selbst des Stils der Ausführung liegt: etwas, was direkt der Körper des Sängers ist, und mit ein- und derselben Bewegung aus der Tiefe der Stimmhöhlen, der Muskeln, der Schleimhäute, der Knorpel einem zu Ohren kommt, als wenn ein und dieselbe Haut das innere Fleisch des Ausführenden und die Musik, die er singt, überspannen würde.“ (Roland Barthes: Die Rauheit der Stimme)