Re: Die Intention von Jazz in der elektronischen Musik

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kingberzerk

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@ Friedrich, Flint: „Heading for the Open Spaces“ finde ich weitaus gelungener als „Task“, die Tracks klingen organischer, was ich in diesem Fall ansprechener finde. Hab sie als CD und als LP – PN genügt. „Heading“ lebt von mikroskopisch zusammengefrickelten Klicks, die Ehrhorn zu einer anziehenden Textur verbindet. Sympathisches Album.

Nun hat die Musik aber nichts mit Jazz zu tun, sondern ist Elektronika von einem Jazz-Musiker, und ich habe sie erwähnt, weil ich manchmal finde, etwas mehr Musikalität würde den Künstlern manchmal besser anstehen.

@ Friedrich: Stimmt, Logic ist eine Software, mit der man am Rechner heute das tun kann, wozu man früher ein Tonstudio brauchte, das ungefähr so viel kostete wie ein halbes Haus. Es gibt auch andere, aber die Funktionsweise ist weitestgehend ähnlich. Du hast für jede Spur eine Timeline und kannst entsprechend aufnehmen und modulieren – und zum Beispiel Elemente von sagen wir mal fünf Sekunden Dauer kopieren und wie Dominosteine aneinanderfügen. Das verführt natürlich zu einer Kompositionsweise, in der das repetitive Element nicht nur stilprägend ist, sondern manchmal auch dazu führt, dass sonst nicht viel passiert. Heute zum Beispiel habe ich ein Album von Kojak gehört, bei der die Hälfte der Tracks dadurch uninteressant wurden, auch wenn viele schöne Ideen dabei sind („Every Room On Every Floor“). Aber ich stand ja auch nicht auf der Tanzfläche.

Das Album von J Dilla ist übrigens ist die Ruff Draft Instrumentals EP (kein Wunder), und ich bin mir sicher, dass er es noch besser kann. Positivbeispiele (repetitiv und interessant zugleich) sind für mich Pan-Pot, Lazy Fat People, Moritz v. Oswald (danke B Joe) und Kode 9, aber natürlich auch noch viele andere.

Mille Plateaux gibt’s nicht mehr, stimmt. Hab auch nicht so viel von denen. Sonst noch „Les étoiles des filles mortes“ von Alec Empire und irgendwas von DJ Spooky. Das Label überlebte den Zusammenbruch des EFA-Vertriebs auch nicht mehr. Aber Resopal Schallware hat zum Beispiel einen weltweiten Vertrieb.

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Tout en haut d'une forteresse, offerte aux vents les plus clairs, totalement soumise au soleil, aveuglée par la lumière et jamais dans les coins d'ombre, j'écoute.