Re: Die Intention von Jazz in der elektronischen Musik

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flatted-fifth
Moderator

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Flint HollowayUm was soll es dann gehen? Elektronische Musik die mehr bietet als eine plakativen Anstrich von Jazz, sondern deren Kern mehr oder minder im Jazz verwurzelt ist ohne zwangsläufig eine „jazzige“ Soundästhetik übernehmen zu müssen.

Ich war ja im vergangenen Jahr sehr begeistert vom Debütalbum des kanadischen Trios Cobblestone Jazz, die hier Techno selbst zum Jazz verwandeln. Ganz allgemein gesprochen sind im Techno allerdings ja selbst immer wieder Jazzreferenzen zu finden, so dass die Symbiose zwischen den beiden oberflächlich betrachtet völlig unterschiedlichen Musikrichtungen eigentlich nur logisch sein muss (siehe z.B. Juan Atkins‘ „Info World“). Streng musikhistorisch gesehen haben Jazz und Techno sogar beide die gleichen Wurzeln (Blues)…

In der nicht tanzmotivierten elektronischen Musik ist Bugge Wesseltoft einer meiner Lieblinge (Anspieltipp: „Somewhere In Between“). Der Pianist steht dabei für eine ganze norwegische Szene (Nils Petter Molvaer, Arve Henriksen, Eivind Aarset, Morten Qvenild, …) , die sehr intelligent und behutsam mit der Elektronik im Jazz experimentiert. Ich weiß nicht, ob ich mit dieser Art von Musik Deinen Threadanspruch erfüllen kann, aber ich finde, sie verdient hier durchaus eine Erwähnung…

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