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„Techno“… das ist wie bei „Tempo“: Meint man jegliche Form von Rotzfetzen, oder meint man das papiertaschentuch mit dem geschwungenen T?
was Techno eigentlich NICHT ist. House ist da als erstes zu nennen. Auch wenn es zwischen Chicago (der Geburtsstadt des House) und Detroit gegenseitig Befruchtungen gegeben hat (vgl. Detroit House), so ist Housemusik trotz seiner ähnlichen Ursprünge (hier trifft Kraftwerk auf Donna Summer) musikalisch anders motiviert. Statt Depression gibt es hier das bunte Leben, während in Detroit noch geschrubbt wird, wird in Chicago schon gefeiert. Ähnlich verhält es sich auch mit Trance. Dessen Wurzeln sind zwar unter anderem im Techno zu finden (hier insbesondere im Ambient Techno), aber trotzdem erlangte dieses Genre mit der Zeit eine Eigenständigkeit (nebst diverser Unterverzweigungen), weshalb ihm meiner Meinung nach ein Platz neben – und nicht unter – Techno zusteht.
Alles richtig – bis ca. Ende 2003. Ab dann hat eine Art „Wiedervereinigung“ und Verwischung der Grenzen stattgefunden. House mit techno-Elementen, Techno mit houseelementen, dito mit Trance und „alle 3 zusammen“. Alles war ab sofort erlaubt und auch alles wurde gemacht. Zwar war das alles schon vorher vorhanden, aber nur spurenweise und es wurde szeneintern maximal geduldet, wenn nicht beschimpft.
Wenn wir von „Detroit Techno“ reden, sollten wir Carl Craig definitiv nicht dazuzählen. Der macht Detroit House und legt das auch privat auf (meistens ohne Detroit…)
Kurz zusammengefasst: Was Techno ist, bestimme immer noch ich! ;)
Achso, mein Lieblingsalbum? Gott, bei 4000 Scheiben muss man da echt überlegen. Alben sind im technobereich meistens nicht „state of the art“, die höchste Form der Kunst ist hier der „Fourtracker“, eine 12″.
Ich nenne jetzt mal:
Morganistic – Fluids Amniotic
superares und supergeiles Doppelalbum von 1994 auf „Input Neuron Musique“. „Morganistic“ ist ein alias von Luke Slater, einer der Techno-Galleonsfiguren seit den frühen 90ern. Der sound ist unbestreitbar Techno, nach jeglicher Definitionsform. „Minimal“ wird vorweggenommen, entbehrt aber die 2006er Schnarchmomente. In manch anderen tracks wird eher geträumt, bei wieder anderen geht es recht hart zur Sache – im Club spielen kann man alle tracks.
Anderes Faves:
Slam – Snapshots
Surgeon – Communications
Interference – Live At Love Parade ’94
Hardfloor – Four Out Of Five Aliens Recommend This
Jeff Mills – Waveform Transmission Vol. 1
Miss Kittin & The Hacker – First Album (ja!)
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"I find that I am a person who can take on the guises of different people that I meet. I can switch accents in seconds of meeting someone... I've always found that I collect. I'm a collector, and I've always just seemed to collect personalities and ideas." (David Bowie, 1973)