Re: Beck – Modern Guilt

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bullitt

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Persönlich ist er mir ja nach seimem Scientology-Outing etwas unsympathisch geworden aber seine Musik mag ich nach wie vor. Die ersten Eindrücke bei myspace klingen zwar nicht alle umwerfend aber okay.

Borcholte beklagt auf Spiegel-Online mangelnde Innovation:

Beck – „Modern Guilt“
(XL Recordings/Beggars/Indigo, 4. Juli)

Beck Hansen ist einer der fleißigsten Künstler, die Amerikas Musik-Szene zu bieten hat. Kaum ein Jahr vergeht, in denen er kein neues Album vorlegt; nun waren es allerdings gleich zwei. „Guero“ und „The Information“ folgten 2005 und 2006 dicht aufeinander und verlangten offenbar eine kleine Atempause. Hat’s was gebracht? Klares Jein. Beck mag zwar fleißig und umtriebig sein, sein Sound stagniert jedoch auf gewohnt hohem Niveau zwischen HopHop-Beats der alten Schule und Sixties-Folk und –Rock. Daran ändert auch der neue Produzent Danger Mouse nichts, der gleich mal dafür sorgte, dass das Titelstück „Modern Guilt“ wie eine Gnarls-Barkley-Nummer klingt. Das ist natürlich niederschmetternd für Beck, den Pionier und Trendsetter, zu klingen wie eine Has-been-Hitband aus dem letzten Jahr. Retro und fremde Federn, dazwischen schwankt dieses in Europa beim White-Stripes-Label XL veröffentlichte Album, zu wenig Neues ist in den zwei Jahren Pause entstanden. Natürlich funktioniert vieles auf der Platte perfekt und wird haufenweise iPods füllen: Das treibende „Youthless“ zum Beispiel. Oder der Titelsong. Oder die geraden Hooks und Refrains von „Orphans“ und „Chemtrails“, die noch dazu ein erz-korrektes Weltbild aus Ökologie und Humanismus vertreten. „Modern Guilt“ verursacht selbst ein paar Schuldgefühle: Man mag die Musik und Beck, den alten Frickler. Aber irgendwie bräuchte er noch einmal einen richtigen Kreativitätsschub. (6) Andreas Borcholte

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