Re: Müssen in einem Konzert die Musiker sympathisch sein?

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j-w
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maximum rhythm & blues

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ich habe die grossen hallen auch aufgegeben, nachdem ich mark knopfler (ich mag seine musik) in der münchner olympiahalle inmitten von kreischenden teenies erleben durfte.

Bei Knopfler kreischen Teenies?????
Auf welchem Planeten warst Du denn auf diesem Abend??
Oder vielleicht bin ich auf dem falschen…. Du meinst nicht etwa 1985 oder?

Egal, aber zum Thema des Threads:
Ich habe Oasis auf dieser Tour gesehen. (Bin ich hier eigentlich der einzige?) Komisch, jeder weiß wie’s gewesen ist. Aus dem „Boten vom Untermain“ oder aus dem „Weserkurier“. Zwei der absoluten Referenzblätter für Musikjournalismus. Ich habe noch nicht in den „Mannheimer Morgen“ (der Dritte im Bunde!) geschaut, aber wenn da morgen auch was zum Thema drinsteht, werde ich es hier sicherlich posten. :twisted:
Zurück zu dem Gig, den ich sah:
War kein Über-Gig in Punkto musikalische Qualität. Kann auf dem Gebiet nicht mal annähernd mit dem Weller-Gig in Berlin mithalten.
Aber da ging eine Party ab wie sie im Buche steht.
Natürlich freue ich mich auch, wenn ich das Gefühl habe, die Nase auf der Bühne freut sich total hier heute für mich da zu sein. Leider gibt es da auch sehr viele Profis, die diese Illusion so perfekt aus dem Ärmel schütteln, dass nur die Insider mitbekommen, wie’s dem Menschen auf der Bühne wirklich geht.
Und auch das ist ok.
Ich will auf einem Konzert
– unterhalten werden und/oder
– tolle Musik hören und/oder
– irgendwie persönlich berührt werden und/oder
– mit netten Leuten einen schönen Abend verbringen und/oder
– irgendwelchen Illusionen und Träumen hinterherrennen

Mit welchen Mitteln eins oder mehrere dieser Ziele erreicht werden ist mir erstmal scheissegal. Wenn ich merke, dass da auf der Bühne jemand faked (Westernhagen, Jule Neigel) dann ist der Act für mich erstmal untendurch. Wenn Liam nach jedem Lied „Thank you very much, you’re a fantastic audience, it’s great to be here!“ gesagt hätte, wäre ich mir verarscht vorgekommen.

Viellicht ist es auch eine Sache, was man sucht, bzw. was man nicht mehr sucht.
Wenn man Waldorf und Stadler-mäßig sich den Gig von der Empore angeschaut hätte, (wie sicher die Kritiker von „dem Boten des Untermains“ und des „Weserkurieres“ -sofern sie überhaupt da waren) steht man wohl etwas befremdet davor und stellt fest, dass da etwas abläuft, was man nicht versteht. Pech gehabt.
Wenn man aber mittendrin mit Tausenden von Leuten die Songs mitsingt, und rumhüpft dann hat man einen klasse Abend gehabt. Da unten waren übrigens auch Leute über 40 dabei, es gibt also noch Hoffnung (auch für meine Zukunft)!

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Staring at a grey sky, try to paint it blue - Teenage Blue