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„In The Name Of The Father“
USA, Irland, Großbritannien, 1993, 129 Min., Farbe
R: Jim Sheridan, B: Jim Sheridan, Terry Georges, M: Trevor Jones, K: Peter Biziou
D: Daniel Day Lewis, Pete Postlethwaite, Emma Thompson
Am 05. Oktober 1974 wurde in der englischen Stad Guildford auf einen Pub ein Bombenanschlag verübt, bei dem 5 Menschen starben, und mehrere Personen teilweise lebensgefährlich verletzt wurden. Um dem Druck der Öffentlichkeit und der Presse Genugtuung zu verschaffen, präsentierte die britische Polizei schnell 4 Personen, die man als die Bombenleger darzustellen versuchte. Doch das einzige Vebrechen der 4 war, zum Zeitpunkt des Attentates in der Nähe des Pubs gewesen zu sein, sie hatten nichts mit dem Terrorakt zu tun. Dennoch wurden sie in einem spektakulärem Prozeß zu jahrzentelangen Haftstrafen verurteilt. Als der Polizei schließlich doch noch die wahren Bombenleger der IRA in die Hände fallen, lässt man die Guildford Four, wie die 4 Unschuldigen mittlerweile heißen, trotzdem im Gefängnis schmoren, da man sich keine Blöße geben will. Es dauert erst 15 Jahre, bis die vermeintlichen Attentäter ihren Namen reinwaschen können…
Diese unglaublich spannende und beklemmende Geschichte hat dern irischen Regisseur Jim Sheridan („The Field“, „My Left Foot“) zu einem packenden und bewegenden Film inspiriert, der mit einer exzellenten Schauspielerriege und einem peinlich genau rekrierten 70er Jahre England aufwarten kann. In den Hauptrollen glänzen Daniel Day Lewis als Jerry Conlon, der als Ringleader ausfindig gemacht wurde, und Pete Posthlethwaite als sein Vater, der ebenfalls unschuldig ins Gefängnis gesteckt wird. Daniel Day Lewis, ein wahrer Method Actor, bringt Jerry Conlon mit einer Brachialgewalt auf die Leinwand, das man den Schauspieler irgendwan vergisst. Posthletwaithe zeigt Conlon Sr. als gottesfürchtigen und ehrbaren Mann, der trotz seiner ausweglosen Lage den Glauben an die Gerechtigkeit nicht verliert.
Als Jerry und seine Freunde schließlich freigesprochen werden, ist die Blamage für das britische Justizsystem nicht mehr abzuwenden, und es dauert noch weitere fast 10 Jahre, bis sich der Premierminister Tony Blair im Jahre 2005 bei den Guildford Four öffentlich entschuldigt. „In The Name of The Father“ stellt sich klar auf die Seite der zu Unrecht Beschuldigten, vermeidet aber durch vielschichtige Charackterzeichnung die britische Seite als das Böse darzustellen. Ein rundum gelungener, intensiver IRA-Film, wenn nicht einer der Besten.
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"Film is a disease. And the only antidote to film is more film." - Frank Capra