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„The Fountain“, USA, 2006, 96 Min., Farbe
R, B: Darren Aronofsky, M: Clint Mansell, Kamera: Matthew Libartique, Schnitt: Jay Rabinowitz Produktionsdesign: James Chinlund
D: Hugh Jackman, Rachel Weisz, Ellen Burstyn, Mark Margolis, u.a.
„What If You Could Live Forever?“
Darren Aronofsky ist wohl einer der interessantesten und vielseitigsten Regisseure der letzten 15 Jahre. Mit seinem Low Budget Debut „PI“ bewies er sein Gespür für aussergewöhnliche Stories, faszinierend-verschrobenen Characktere, und einen Hang zum dunklen Teil des amerikanischen Traumes.
Nachdem er mit seinem zweiten Werk „Requiem For A Dream“ einen brutal-verstörenden Abgesang auf eben diesen inszenierte, widmete sich Aronofsky in seinem dritten Spielfilm „The Fountain“ zum ersten Mal einem hoffnungsvollererem Thema zu.
Der Arzt Thomas arbeitet an einem Serum, das den Krebs besiegen soll, an dem auch seine Frau erkrankt ist. Fieberhaft kämpft er um eine Lösung des Problems, um sie zu retten. Während dessen schreibt Izzy an einem Roman über einen spanischen Eroberer, der auf der Suche nach dem Baum des ewigen Lebens ist.
In einer entfernten Zukunft schwebt ein Mann in einer Glaskugel durch das Weltall, eben mit diesem Baum des ewigen Lebens, um seiner verstorbenen Frau das Leben wieder zu geben.
Klingt verschroben? Ist es vielleicht auch, und dann und wann kratzt Aronofsky auch arg am Esotherischen vorbei, doch „The Fountain“ ist von einer solch erzählerischen und visuellen Wucht, das einen der Film gefangen nimmt, und noch lange nach dem Sehen im Kino beschäftigt.
Für sein Traumprojekt waren anfänglich eigentlich Brad Pitt und 70 Millionen Budget vorgesehen, doch der Superstar stieg nach „creative differences“ aus, und das Budget wurde um 40 Millionen gekürzt. Doch Aronofsky hielt an seinem großen Wunschprojekt fest, und präsentiert uns eine unglaublich schöne, berührende und auch teilweise verstörende Märchengeschichte im Fantasygewand, das man meinen könnte, ihn hätte diese Budgetkürzungen noch mehr angespornt.
„The Fountain“ floppte leider kolossal an den Kinokassen und ist wohl der erste Mißerfolg des Regisseurs, der sich allerdings mit seinem Nachfolgewerk „The Wrestler“ wieder rehabilieren konnte, und sogar in Cannes gewann, wo man ihn noch ein Jahr zuvor für „The Fountain“ gnadenlos ausbuhte. Mit seinem neuesten Werk „Black Swan“ ist Aronofsky sogar für den Oscar als bester Regisseur nominert.
„The Fountain“ ist einer der betörendsten und schönsten Sci-Fi-Filme der letzten Zeit, und eine große Geschichte über das Leben, die Liebe und unsere Träume. Sehr sehenswert.
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"Film is a disease. And the only antidote to film is more film." - Frank Capra